FX-Mittagsbericht: Zinsentscheide im Fokus
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zurück. Im Fokus liegt weiterhin die Geldpolitik der großen Notenbanken. Den Auftakt zum Reigen der geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbanken machte über Nacht die Bank of Japan (BoJ). Die Währungshüter beließen den Leitzins unverändert bei minus 0,10 Prozent und ihr Ziel für die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa null Prozent.
Zudem senkte die BoJ ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr (bis Ende März 2022) von zuvor 3,8 Prozent auf nun 3,4 Prozent, um den Einschränkungen in den Lieferketten Rechnung zu tragen, die die Exporte und die Produktion belasten. Für das nächste Fiskaljahr (per Ende März 2023) rechnet die BoJ mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,9 Prozent (zuvor: plus 2,7 Prozent).
Eine nennenswerten Inflationsanstieg sieht die BoJ nicht kommen. Die Verbraucherpreise dürften in der Kernrate (exklusive frische Lebensmittel) im laufenden Fiskaljahr stagnieren und im nächsten Jahr um 0,9 Prozent steigen. Beide Werte liegen deutlich unterhalb des Inflationsziel der BoJ von zwei Prozent. Zuvor waren auf dieser Basis Inflationsraten von 0,6 bzw. 0,9 Prozent prognostiziert worden.
Im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. „Mit konkreten Veränderungen der Geldpolitik ist wohl noch nicht zu rechnen, wohl aber bei der nächsten Sitzung im Dezember. Vielmehr dürften die Ratsmitglieder heute ihre Standpunkte im Hinblick auf das zu erwartende Auslaufen des Notfall-Programms PEPP darlegen. Angesichts der erhöhten Inflation und Inflationserwartungen dürfte das Kaufvolumen im nächsten Jahr insgesamt sinken, es gibt aber Hinweise darauf, dass die EZB einen friktionslosen Übergang anstrebt und zudem die Flexibilität des PEPP weiterhin nutzen möchte. Ein verändertes oder ergänztes APP ist daher ins Kalkül zu ziehen. Ob es heute schon eine Vorfestlegung dazu gibt, ist offen. Weniger fraglich dürfte sein, ob die Notenbanker und allen voran EZB-Präsidentin Lagarde jegliche Zinserhöhungserwartungen zu zerstreuen versuchen“, schreibt Helaba-Analyst Ralf Umlauf im aktuellen „Tagesausblick“.
In der kommenden Woche folgen die Zinsentscheide der Federal Reserve Bank (Fed) und der Bank of England (BoE). Erwartet wird am Markt, dass diese beiden den Startschuss zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik geben werden: Die Fed mit der Ankündigung, dass die Anleihenkäufe reduziert werden und die BoE mit einer ersten Zinsanhebung.
EUR/USD gibt bislang bis 1,1583 im Tief nach. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober saisonbereinigt um 39.000 Personen gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 20.000 gerechnet, nach minus 31.000 im September. Die Arbeitslosenquote ging wie erwartet von 5,5 Prozent auf 5,4 Prozent zurück. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im Oktober überraschend auf 118,6 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 116,9 Zähler gerechnet, nach 117,8 Punkten im September. Das Verbrauchervertrauen im Euroraum sank laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet von minus 4,0 Zählern auf minus 4,8 Punkte. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere EUR/USD-News.
Während GBP/USD bislang bis 1,3774 im Hoch zulegt, fällt USD/JPY erneut zurück, hat mit bislang 113,49 im Tief sein Wochentief vom 22. Oktober 2021 bei 113,38 jedoch noch nicht unterschritten. Die Einzelhandelsumsätze in Japan sind im September um 0,6 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 2,2 Prozent gerechnet, nach zuvor minus 3,2 Prozent. Bitte beachten Sie auch die umfassendere USD/JPY-News.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die sog. „Schwebenden Hausverkäufe“ im September gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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