Fundamentale Nachricht
13:13 Uhr, 22.11.2018

FX-Mittagsbericht: US-Zinsfantasie trübt sich ein

Der US-Dollar fällt am Donnerstag weiter zurück. Grund für die verschlechterte Stimmung gegenüber dem Greenback ist, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegen könnte.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,28840 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zurück. Grund für die verschlechterte Stimmung gegenüber dem Greenback ist, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im kommenden Jahr eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegen könnte.

Medien berichten unter Berufung auf erfahrene Fed-Vertreter, dass die Zentralbank bereits im Frühjahr eine Pause in ihrem aktuellen Zinserhöhungszyklus in Betracht ziehen könnte. Auch eine Zinserhöhung im Dezember sei noch keine hundertprozentig sichere Sache, intensiver dürfte die Debatte um eine Pause jedoch erst zwischen März und Juni werden, hieß es weiter.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hatte erst letzte Woche vor einer geringer werdenden Nachfrage im Ausland, nachlassenden fiskalpolitischen Stimuli und den verzögert eintretenden wirtschaftlichen Auswirkungen der bereits erfolgten Zinserhöhungen der Fed gewarnt, was ebenfalls auf eine 2019 bevorstehende Zinspause hindeutet.

Marktteilnehmer hinterfragen angesichts dessen bereits, wie weit die Fed die Zinsen noch anheben kann, ohne eine Abschwächung der US-Konjunktur zu riskieren. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnen Analysten im nächsten Jahr mit drei weiteren US-Zinsanhebungen, was den US-Leitzins bis Ende 2019 auf 3,00 bis 3,25 Prozent steigen lassen würde.

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Während EUR/USD bislang bei 1,1434 im Hoch notierte, kletterte GBP/USD nach der Meldung, dass sich die Brexit-Unterhändler der Europäischen Union (EU) und Großbritanniens auf eine Vereinbarung zu den künftigen Beziehungen geeinigt haben, in der Spitze bis 1,2928. Der Vereinbarung zufolge streben die EU und das Vereinigte Königreich nach dem Brexit eine „ehrgeizige" und „tiefe" wirtschaftliche und politische Partnerschaft an. Ziel sei die „Schaffung eines Freihandelsgebiets" ohne Zölle, Abgaben und mengenmäßige Beschränkungen.

Die Übergangsphase, in der Großbritannien im Binnenmarkt und in der Zollunion verbleibt, könne bis Ende 2022 verlängert werden. Damit könnte also auch nach dem britischen EU-Austritt Ende März 2019 bis Ende 2022 fast alles so bleiben wie es ist. Die Staats- und Regierungschefs der 27 in der EU verbleibenden Länder müssen beim Brexit-Sondergipfel am Sonntag noch zustimmen. Ebenso muss Theresa May die Vereinbarung noch durchs britische Parlament bringen. Bitte beachten Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY fiel bislang bis 112,85 zurück. Die japanischen Verbraucherpreise sind im Oktober um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nach einem unveränderten Wert im September. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell wie im Konsens erwartet ein Zuwachs um 1,4 Prozent, nach plus 1,2 Prozent. In der Kernrate liegt die Teuerung wie erwartet und wie im Vormonat auch bei 1,0 Prozent im Jahresvergleich. Bitte lesen Sie hierzu auch die EUR/JPY-News.

USD/CAD weitet seine gestrigen Kursverluste bis bislang 1,3217 im Tief aus. Wie die kanadische Statistikbehörde bereits am Mittwoch gemeldet hat, sind die Großhandelsumsätze im September überraschend um 0,5 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im August. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CAD-News.

Der US-Handel am Donnerstag dürfte aufgrund des in den USA stattfinden Thanksgiving-Fests ruhig verlaufen. US-Wirtschaftsdaten stehen dementsprechend am Nachmittag nicht auf der Agenda.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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