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11:07 Uhr, 13.10.2022

FX-Mittagsbericht: US-Inflationsdaten im Fokus

Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll des letzten US-Notenbanktreffens im September geht hervor, dass die Fed-Mitglieder ihrem Kurs treu bleiben, im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen deutlich anzuheben.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 0,97184 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,11082 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten für September auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seitwärts in einer engen Spanne unterhalb des am 28. September 2022 erreichten 20-Jahres-Hochs.

Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll des letzten US-Notenbanktreffens im September geht hervor, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) ihrem Kurs treu bleiben, im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen deutlich anzuheben. „Die Teilnehmer waren der Ansicht, dass der Ausschuss zu einer restriktiveren politischen Haltung übergehen und diese dann beibehalten muss, um das gesetzliche Mandat des Ausschusses zur Förderung maximaler Beschäftigung und Preisstabilität zu erfüllen", heißt es. Mehrere Mitglieder unterstrichen die Notwendigkeit, so lange wie nötig eine restriktive Geldpolitik beizubehalten.

Beim Zinsentscheid am 21. September hatte die US-Notenbank den Leitzins um 75 Basispunkte auf eine Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent erhöht. Es war die dritte Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge auf das nun höchste Zinsniveau seit 14 Jahren. Zudem hatte die Fed deutlich stärkere Zinserhöhungen für das aktuelle und das kommende Jahr signalisiert als zuvor. So wird der Leitzins Ende 2022 im Median bei 4,4  Prozent gesehen, nach 3,4  Prozent im Juni. Ende 2023 wird der Leitzins im Median bei 4,6  Prozent erwartet (zuvor 3,8  Prozent).

Zudem wurde am Mittwochnachmittag gemeldet, dass die US-Erzeugerpreise im September mit 8,5 Prozent im Jahresvergleich stärker gestiegen sind als im Konsens mit plus 8,4 Prozent erwartet. Im August hatte die Erzeugerpreisinflation auf Jahressicht bei 8,7 Prozent gelegen.

Mit Spannung erwartet werden nun die US-Verbraucherpreise im September, die am Donnerstagnachmittag veröffentlicht werden. Analysten rechnen im Konsens mit einem Anstieg der US-Verbraucherpreise um 0,2 im Monats- und 8,1 Prozent im Jahresvergleich, nach plus 0,1 bzw. 8,3 Prozent im August. Die hohe Inflation und die damit einhergehenden Zinserhöhungen der Fed haben den US-Dollar in diesem Jahr kräftig aufwerten lassen.

EUR/USD notierte bislang bei 0,9684 im Tief. Die am Morgen gemeldeten deutschen Verbraucherpreise sind im September laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet um 1,9 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nach plus 0,3 Prozent im August. Die Inflationsrate auf Jahressicht von 10,0 Prozent wurde ebenfalls bestätigt. Dies ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung 1990. Im August hatte die Inflation auf dieser Basis bei 7,9 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD knüpft am Donnerstag mit bislang 1,1121 im Hoch an seine gestrigen Gewinne an. Der britische RICS-Hauspreissaldo ist im September auf 32 Prozent gesunken. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 45 Prozent gerechnet, nach 51 Prozent im August. Die Daten zeigen, dass aktuell nur noch 32 Prozent der Umfrageteilnehmer mit steigenden Immobilienpreisen rechnen.

USD/JPY konsolidiert im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten sein zur Wochenmitte bei 146,98 erreichtes, frisches 24-Jahres-Hoch. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 146,63. Die über Nacht gemeldeten japanischen Erzeugerpreise sind im September um 0,7 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach plus 0,4 Prozent im August. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 9,7 Prozent – der höchste Wert seit Erreichen eines Rekordhochs bei 9,8 Prozent im April 2022. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 8,8 Prozent, nach zuvor plus 9,4 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag sind die genannten US-Verbraucherpreise im September. Zudem stehen u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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