Fundamentale Nachricht
11:19 Uhr, 04.07.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar zu Wochenbeginn leicht schwächer

Im Fokus liegt das am Mittwochabend anstehende Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens, bei dem die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöht hat. Es gilt als sicher, dass es bezüglich der weiteren Zinsaussichten einen aggressiven Ton anschlägt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,04396 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,21148 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar bewegt sich zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) im Umfeld anhaltender Inflations- und Konjunktursorgen mit leicht negativer Tendenz unterhalb seines am 15. Juni 2022 erreichten 20-Jahreshochs.

In den USA und andernorts mehren sich die Anzeichen für einen wirtschaftlichen Abschwung. Die zuletzt schwachen US-Daten signalisieren auch Abwärtsrisiken für den am nächsten Freitag zur Veröffentlichung kommenden US-Arbeitsmarktbericht für Juni. Letzten Freitag war gemeldet worden, dass der ISM-Einkaufsmanagerindex im Juni überraschend deutlich auf ein Zweijahrestief bei 53,0 Punkten gesunken ist. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 54,9 Zähler gerechnet, nach 56,1 Punkten im Mai.

Im Fokus liegt zunächst das am Mittwochabend anstehende Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens, bei dem die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöht hat. Es gilt als sicher, dass es bezüglich der weiteren Zinsaussichten einen aggressiven Ton anschlägt. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 27. Juli auf dann 2,25 bis 2,50 Prozent derzeit bei 85,6 Prozent.

„Die immer höheren Zinsen könnten die Wirtschaftsentwicklung negativ beeinflussen. Der US-Dollar wird in solchen Zeiten auch gerne gesucht, obwohl auch die US-Wirtschaft in einen Rezession zu fallen droht“, schreiben die Analysten der National-Bank im aktuellen „Devisenbericht“.

EUR/USD ist leicht fester in die neue Handelswoche gestartet, bewegt sich dank Inflations- und Konjunktursorgen sowie Ängsten vor einer Energiekrise in Deutschland und Europa am Montagvormittag mit bislang 1,0444 im Hoch jedoch weiterhin in der Nähe eines Fünfeinhalbjahrestiefs. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli wieder deutlich verschlechtert. Nach einem Anstieg im Juni fiel der vom Frankfurter Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator auf minus 26,4 Punkte – der tiefste Stand seit zwei Jahren. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf minus 20,0 Zähler gerechnet, nach minus 15,8 Punkten im Juni. Die Dynamik der Eintrübung seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine erinnere stark an das Krisenjahr 2008, als die weltweite Finanzkrise ihren Höhepunkt erreichte. „Und was damals der Zusammenbruch des Finanzsystems war, ist nun die Gefahr des Kollapses der europäischen Energieversorgung", so Sentix.

Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Mai um 36,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Erwartet worden war im Konsens eine Teuerung um 36,7 Prozent, nach einem Rekord-Zuwachs um 37,2 Prozent im April. Bereits am Morgen war gemeldet worden, dass die deutschen Exporte im Mai saisonbereinigt überraschend um 0,5 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet, nach plus 4,4 Prozent im April. Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz sank im Mai unbereinigt auf 0,5 Milliarden Euro. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

Während sich GBP/USD von seinem am Freitag bei 1,1975 erreichten Zweieinhalbwochentief bislang bis 1,2127 im Hoch erholt, legt USD/JPY mit bislang zuhöchst 135,52 in Richtung seines am 29. Juni 2022 bei 137,00 markierten 24-Jahreshochs zu. Die japanische Geldbasis ist im Juni um 3,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 4,9 Prozent gerechnet, nach plus 6,6 Prozent im Mai.

Nach der Erholung vom Freitag bis 0,9642 im Hoch fällt USD/CHF zu Beginn der neuen Handelswoche mit bislang zutiefst 0,9560 wieder in Richtung seines am 29. Juni 2022 bei 0,9494 erreichten Zweimonatstiefs zurück. Die Inflation ist auch in der Schweiz weiterhin auf dem Vormarsch. Im Juni lag der Anstieg der Verbraucherpreise bei 3,4 Prozent im Jahresvergleich – die höchste Inflationsrate seit Oktober 1993. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 3,2 Prozent gerechnet, nach plus 2,9 Prozent im Mai. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.

Die US-Märkte bleiben heute wegen des US-Unabhängigkeitstags geschlossen und es werden am Montagnachmittag auch keine US-Wirtschaftsdaten gemeldet. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten