Fundamentale Nachricht
13:04 Uhr, 14.01.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weitet Verluste aus

Am Markt hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die US-Zinsanhebungserwartungen bereits eingepreist sind, während gleichzeitig Sorgen bestehen, dass die geplanten US-Zinsanhebungen das US-Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,14526 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,37194 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine dieswöchigen Verluste auf ein frisches Zweimonatstief aus. Am Markt hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die US-Zinsanhebungserwartungen bereits eingepreist sind, während gleichzeitig Sorgen bestehen, dass die geplanten US-Zinsanhebungen das US-Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten.

Lael Brainard hat am Donnerstag bei ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats zu ihrer Nominierung als stellvertretende Vorsitzende der Federal Reserve Bank (Fed) signalisiert, dass sich die Fed auf eine Zinserhöhung im März 2022 vorbereitet, um die zu hohe Inflationsrate unter Kontrolle zu bringen.

„Unsere Geldpolitik konzentriert sich darauf, die Inflation wieder auf zwei Prozent herunterzubekommen und gleichzeitig einen Aufschwung zu erhalten, von dem alle profitieren", sagte Brainard. „Das ist unsere wichtigste Aufgabe." Am Freitagnachmittag wird mit dem Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, ein weiterer Fed-Vertreter seine Meinung zur Geldpolitik der Fed äußern.

Die am Donnerstag veröffentlichten US-Daten haben ergeben, dass die US-Erzeugerpreise (PPI) im Dezember um 9,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. In der Kernrate ergibt sich auf Jahressicht eine Teuerung um 8,3 Prozent – der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe 2011. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung lag in dieser Woche mit 230.000 ebenfalls über der Konsensschätzung von 200.000.

EUR/USD hat im europäischen Handel am Freitag zunächst weiter zugelegt und mit 1,1483 im Hoch sein gestriges Zweimonatshoch bei 1,1482 noch ein wenig ausgeweitet, konnte aber die Gewinne nicht halten und notiert aktuell auf Tagessicht leicht im Minus. Die Handelsbilanz der Eurozone ist erstmals seit Januar 2014 ins Defizit gerutscht. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, ergibt sich im November ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro, nach einem Überschuss von 3,3 Milliarden Euro im Oktober.

Saisonbereinigt lag das Defizit bei 1,3 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis hingegen einen Überschuss in Höhe von 1,5 Milliarden Euro erwartet. Im Vormonat war noch ein Überschuss von 1,8 Milliarden Euro erzielt worden. Die Importe stiegen stärker als die Exporte. Während die Ausfuhren im Berichtszeitraum um 3,0 Prozent zulegten, stiegen die Einfuhren um 4,5 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

GBP/USD setzt zum Wochenschluss seine Rallye fort, hat mit bislang 1,3743 im Hoch sein am Donnerstag bei 1,3749 erreichtes Zweieinhalbmonatshoch noch nicht überschritten. Unterstützung bekommt das Pfund von besser als erwartet ausgefallenen Daten aus der britischen Wirtschaft. So ist das Bruttoinlandsprodukt im November gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nach plus 0,2 Prozent im Oktober.

Die britische Industrieproduktion legte im November auf Monatssicht um 1,0 Prozent. Erwartet worden war im Konsens lediglich ein Plus von 0,2 Prozent, nach minus 0,5 Prozent im Oktober. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe erhöhte sich im November um 1,1 Prozent im Monatsvergleich (Konsens plus 0,2 Prozent, nach plus 0,1 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY setzt seine Talfahrt auf ein frisches Dreiwochentief bei 113,63 fort. Die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) sind im Dezember auf Jahressicht um 8,5 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs um 8,8 Prozent gerechnet, nach plus 9,2 Prozent im November.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Dezember sowie das Konsumklima der Uni Michigan im Januar gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten