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11:52 Uhr, 16.05.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe 20-Jahres-Hoch

Der US-Dollar ist angesichts zunehmender Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum, anhaltenden Problemen in den Lieferketten und geopolitischer Unsicherheit als „sicherer Hafen“ gefragt. Zudem profitiert der Greenback von der Aussicht auf schnell weiter steigende US-Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation.

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    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,04190 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich zu Beginn der neuen Handelswoche im Umfeld sinkender US-Staatsanleihenrenditen auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem jüngsten Kursrücksetzer, nachdem der Greenback am Freitag ein frisches 20-Jahres-Hoch erreicht hatte. Der US-Dollar ist angesichts zunehmender Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum, anhaltenden Problemen in den Lieferketten und geopolitischer Unsicherheit als „sicherer Hafen“ gefragt.

Neue Nahrung bekamen die Konjunktursorgen zu Wochenbeginn mit den schwachen chinesischen Wirtschaftsdaten. So wurde u.a. gemeldet, dass die chinesische Industrieproduktion im April überraschend um 2,9 Prozent im Monatsvergleich zurückgegangen ist. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet, nach plus 5,0 Prozent im März.

Zudem profitiert der US-Dollar von der Aussicht auf schnell weiter steigende US-Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation. Die Inflationsrate werde sich einige Monate lang nach unten bewegen müssen, bevor die Mitglieder der Federal Reserve Bank (Fed) zu dem Schluss kommen könnten, dass das Hoch erreicht worden sei, sagte Loretta Mester, Präsidentin der Fed in Cleveland, am Freitag. Wenn sich beim September-Notenbanktreffen der Fed zeige, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe, könne man das Tempo der Zinsanhebungen verringern, wenn nicht, seien möglicherweise stärkere Anhebungen vonnöten, so Mester.

EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Montagvormittag ein wenig von seinem am vergangenen Freitag bei 1,0349 markierten frischen Fünfjahrestief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,0436. Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die Wirtschaft in der Eurozone aufgrund des Krieges in der Ukraine deutlich nach unten korrigiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll in diesem Jahr nur noch um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um vier Prozent.

Das Handelsbilanzdefizit der Eurozone ist im März auf den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999 gestiegen. Das saisonbereinigte Defizit lag bei 17,6 Milliarden Euro. Im Februar hatte der Passivsaldo 11,3 Milliarden Euro betragen. Während die Importe im Monatsvergleich um 3,5 Prozent stiegen, legten die Exporte lediglich um 0,9 Prozent zu. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD oberhalb seines am Freitag bei 1,2155 markierten Zweijahrestiefs mit 1,2297 zunächst ein wenig Boden gutmachen konnte, mittlerweile aber mit bislang 1,2216 im Tief auf Tagessicht wieder im negativen Bereich notiert, ist USD/JPY mit bislang zutiefst 128,69 schwächer in die neue Handelswoche gestartet.

Die gestiegen Rohstoffpreise und die Probleme in den globalen Lieferketten schlagen sich auch in Japan in höheren Preisen nieder. Die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) sind im April mit 10,0 Prozent im Jahresvergleich stärker gestiegen als erwartet. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 9,4 Prozent gerechnet, nach plus 9,5 Prozent im März. Die Werkzeugmaschinenaufträge kletterten im April vorläufigen Daten zufolge um 25,0 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Anstieg um 30,2 Prozent im März. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA wird am Montagnachmittag der Empire State Manufacturing Index im Mai gemeldet. Am Abend folge die Nettokapitalzuflüsse im März. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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