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13:25 Uhr, 01.06.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter auf Erholungskurs

Am Dienstag haben sich US-Präsident Joe Biden und Fed-Chef Jerome Powell im Weißen Haus getroffen, um über die hohe Inflation von zuletzt 8,3 Prozent zu sprechen (ein 40-Jahreshoch). Trotz der ernsten Lage versprach Biden, sich aus der Politik der Notenbank herauszuhalten.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,25790 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich am Mittwoch im Umfeld steigender US-Staatsanleihenrenditen auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem zu Wochenbeginn erreichten Fünfwochentief. Zuvor hatte der Greenback am 13. Mai 2022 getrieben von Spekulationen über aggressive Zinsanhebungen in den USA ein 20-Jahreshoch erreicht.

Am Dienstag haben sich US-Präsident Joe Biden und Fed-Chef Jerome Powell im Weißen Haus getroffen, um über die hohe Inflation von zuletzt 8,3 Prozent zu sprechen (ein 40-Jahreshoch). Trotz der ernsten Lage versprach Biden, sich aus der Politik der Notenbank herauszuhalten. „Ich werde mich nicht in Ihre wichtige Arbeit einmischen“, sagte Biden, als er nach dem Treffen mit Powell vor die Journalisten trat. „Sie haben einen messerscharfen Fokus darauf, die Inflation anzugehen, so, wie ich ihn habe.“

Während Biden im Kampf gegen die hohe Inflation bereits die amerikanischen Ölreserven angezapft hat, erneuerbare Energien mit Steuernachlässen unterstützt und mehr bezahlbaren Wohnraum bauen lässt, dreht die Fed an der Zinsschraube: Den bisherigen Zinsanhebungen sollen im Juni und Juli noch zwei weitere kräftige Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte folgen. Ob die Fed danach ihr schnelles Tempo beibehalten wird oder dies drosselt, um die US-Wirtschaft nicht in eine mögliche Rezession zu stürzen, ist ungewiss. Und: Im November sind in den USA Zwischenwahlen, bei denen ein Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt werden.

EUR/USD fällt zur Wochenmitte weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,0787 erreichten Fünfwochenhoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,0701. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone im Mai ist von zunächst gemeldeten 54,4 Punkten auf 54,6 Zähler nach oben revidiert worden. Nach wie vor ist dies jedoch der niedrigste Wert seit November 2020. Im April hatte das Stimmungsbarometer bei 55,5 Punkten notiert. Die Arbeitslosenquote im Euroraum verharrte im April wie von Analysten im Konsens erwartet bei 6,8 Prozent.

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GBP/USD gibt am Mittwoch bis bislang zutiefst 1,2570 nach, nachdem das Währungspaar am 27. Mai 2022 bei 1,2667 ein Viereinhalbwochenhoch markiert hat. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Mai laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet auf 54,6 Punkten gefallen – der niedrigste Wert seit Anfang 2021. Im April hatte der Index bei 55,8 Zählern notiert. Die britischen Hauspreise sind im Mai laut Nationwide um 0,9 Prozent im Monats- und 11,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Erwartet worden war im Konsens auf Jahressicht eine Teuerung um 10,5 Prozent, nach plus 12,1 Prozent im April.

USD/JPY erholt sich weiter von seinem am 24. Mai 2022 bei 126,35 erreichten Fünfwochentief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 129,55 und hat damit bereits mehr als die Hälfte des Weges bis zum am 9. Mai 2022 bei 131,35 erreichten 20-Jahreshochs wieder geschafft. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan im Mai ist auf 53,3 Punkten nach oben revidiert worden, liegt damit aber nach wie vor auf einem Dreimonatstief. Zunächst war ein Wert von 53,2 Zählern gemeldet worden, nach 53,5 Punkten im April.

Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe Mai, die JOLTS-Daten (offene Stellen) und die Bauausgaben im April gemeldet. Zudem stehen Reden des Präsidenten der Fed in New York, John Williams, und des Präsidenten der Fed in St. Louis, James Bullard, auf dem Programm. Am Abend veröffentlicht die Fed ihr Beige Book, eine Art Konjunkturbericht. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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