Fundamentale Nachricht
12:01 Uhr, 30.07.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar vor größtem Wochenverlust seit Mai

Nachdem die US-Notenbank am Mittwoch ihre „dovische“ Haltung bekräftigt hat, ist der US-Dollar auf ein Viereinhalbwochentief gefallen und befindet sich aktuell auf dem besten Wege, den größten Wochenverlust seit Mai einzufahren.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,18969 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,39729 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Freitagvormittag seine dieswöchige Talfahrt auf ein frisches Viereinhalbwochentief fort. Der Greenback befindet sich nach dem unveränderten Zinsentscheid und den „dovischen“ Kommentaren der Federal Reserve Bank (Fed) vom Mittwochabend damit auf dem besten Wege, mit aktuell minus 1,1 Prozent den größten Wochenverlust seit Mai aufzuweisen. Auf Monatssicht ergibt sich im Juli ein Rückgang von 0,5 Prozent, nach einem Anstieg um 2,8 Prozent im Juni.

Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen 0,00 und 0,25 Prozent belassen und angekündigt, die Anleihenkäufe unvermindert fortzusetzen. Zum Zeitplan für eine Straffung der Geldpolitik, insbesondere der Verringerung der Anleihenkäufe, dem sog. „Tapering“, gab es keine Angaben. Man sei jedoch „weit davon entfernt", eine Zinserhöhung in Betracht zu ziehen, hieß es. Fed-Chef Jerome Powell warnte, dass die Erholung am US-Arbeitsmarkt noch einiges an Wegstrecke zurückzulegen habe, bevor die Fed mit dem „Tapering“ beginne.

Die am Donnerstag gemeldeten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bestätigen die Sicht der Fed. Demnach lag die Zahl der US-Erstanträge in der Woche bis zum 24. Juli bei 400.000. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang auf 380.000 gerechnet, nach 424.000 in der Vorwoche. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal annualisiert um 6,5 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen. Obwohl das Wachstum solide ist, enttäuschte es die Prognosen der Volkswirte, die im Konsens mit einem stärkeren Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 8,5 Prozent gerechnet hatten. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft um 6,3 Prozent gewachsen.

EUR/USD setzt zum Wochenschluss seine Rallye fort und hat mit bislang 1,1908 in der Spitze ein frisches Vierwochenhoch erreicht. Wie am Freitagmorgen gemeldet wurde, ist die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent, verfehlte damit jedoch die Erwartungen der Analysten von plus 2,0 Prozent. Im ersten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 2,1 Prozent geschrumpft. Auf Jahressicht ergibt sich ein BIP-Wachstum von 9,2 Prozent, nach minus 3,1 Prozent im Vorquartal.

Das BIP in der Eurozone ist im zweiten Quartal auf Quartalssicht um 2,0 Prozent gestiegen. Erwartet worden war hier lediglich ein Wirtschaftswachstum um 1,5 Prozent, nach minus 0,3 Prozent im ersten Quartal. Im Jahresvergleich ergibt sich ein Plus von 13,7 Prozent (Konsens plus 13,2 Prozent, nach minus 1,3 Prozent). Die Inflationsrate im Euroraum stieg im Juli auf Jahressicht auf 2,2 Prozent. Erwartet worden war hier im Konsens ein Teuerung um 2,0 Prozent, nach zuvor 1,9 Prozent. In der Kernrate stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 0,7 Prozent (erwartet plus 0,8 Prozent, nach plus 0,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in der Eurozone sank im Juni auf 7,7 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit plus 7,9 Prozent gerechnet, nach 8,0 Prozent im Mai. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD mit bislang 1,3983 im Hoch ein Siebenwochenhoch erreicht hat, macht auch USD/JPY nach den jüngsten Verlusten zum Wochenschluss wieder ein wenig Boden gut. Vom über Nacht erreichten Zehntagestief bei 109,36 erholt sich das Währungspaar bislang bis 109,63. Die aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Während die Einzelhandelsumsätze im Juni mit einem Anstieg auf Jahressicht um 0,1 Prozent die Erwartungen der Analysten leicht verfehlt haben (Konsens plus 0,2 Prozent, nach einem Anstieg um 8,3 Prozent im Mai), stieg die Industrieproduktion im Juni mit plus 6,2 Prozent im Monatsvergleich stärker als im Konsens mit plus 5,0 Prozent erwartet (Vormonat minus 6,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote hat im Juni mit einem Rückgang auf 2,9 Prozent ebenfalls positiv überrascht (Konsens unverändert bei 3,0 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Der US-Wirtschaftsdatenkalender ist am Freitagnachmittag noch einmal gut bestückt. Gemeldet werden u.a. die persönlichen Einkommen und Ausgaben im Juni, der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und das Konsumklima der Uni Michigan im Juli. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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