FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Erholung fort
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Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Dienstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine Erholung von dem am 10. August 2022 markierten Sechswochentief fort. Der Greenback ist infolge von Sorgen um die weltweite Konjunktur nach schwachen Daten aus China als „sicherer Hafen“ gefragt.
Mit Spannung erwartet wird am Markt bereits das am Mittwochabend anstehende Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed), von dem sich neue Erkenntnisse über den weiteren Zinspfad der Fed erhofft werden. Die Erwartung, dass die Fed weiterhin aggressiv die Leitzinsen anheben wird, war in den letzten Wochen infolge eines starken US-Arbeitsmarktberichts für Juli und einer sich abschwächenden Inflation in den USA gesunken. Die US-Verbraucherpreise waren im Juli auf Monatssicht unverändert, während die Inflationsrate auf Jahressicht von 9,1 Prozent im Juni auf 8,5 Prozent im Juli fiel. Die US-Erzeugerpreise sanken im selben Zeitraum auf Monatssicht um 0,5 Prozent.
Am Markt wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed bei ihrem nächsten Treffen am 21. September 2022 keine weitere ungewöhnlich große Zinsanhebung um 75 Basispunkte vornimmt, sondern den Leitzins nur um einen halben Prozentpunkt erhöht, mittlerweile größer eingeschätzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinsanhebung um 50 Basispunkte liegt laut FedWatch Tool der CME derzeit bei 61,5 Prozent, die einer Erhöhung um 75 Basispunkte bei 38,5 Prozent.
Aufmerksamkeit gilt am Mittwochnachmittag auch der Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze. Analysten erwarten im Konsens, dass sich der Anstieg auf Monatssicht von 1,0 Prozent im Juni auf 0,2 Prozent im Juli abgeschwächt hat.
EUR/USD knüpft am Dienstag an seine kräftigen Verluste der vergangenen Handelstage nach Erreichen eines Fünfwochenhochs am 10. August 2022 bei 1,0369 an. Im Tief notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,0124. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich weiter eingetrübt. Der Konjunkturerwartungsindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim sank von minus 53,8 Punkten im Juli auf minus 55,3 Zähler im August – der niedrigste Wert seit Oktober 2008. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert gerechnet.
„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten erwarten somit für Deutschland eine weitere Verschlechterung der ohnehin schwachen Konjunktursituation", kommentiert Michael Schröder, Wissenschaftler im ZEW und Leiter der Umfrage. „Die nach wie vor hohe Zunahme der Konsumentenpreise und die erwarteten zusätzlichen Kosten für Heizung und Strom belasten derzeit vor allem die Aussichten für die konsumnahen Wirtschaftsbereiche." Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD testet heute mit bislang zutiefst 1,2006 sein Tief vom 5. August 2022 bei 1,2003. Der am Dienstagvormittag gemeldet britische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. Während die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Juli um 10.500 Personen zurückging (Konsens minus 32.000), nach minus 26.800 im Juni), verharrte die Arbeitslosenquote im Juni im Dreimonatsschnitt wie erwartet bei 3,8 Prozent. Der Durchschnittsverdienst stieg in den drei Monaten per Juni um 5,1 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 4,5 Prozent gerechnet, nach plus 6,4 Prozent im Mai.
USD/JPY legt bislang bis 134,20 im Hoch zu. Der über Nacht gemeldete japanische Dienstleistungssektorindex ist im Juni überraschend um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach plus 0,8 Prozent im Mai. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die Baubeginne und -genehmigungen sowie die Industrieproduktion im Juli gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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