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13:57 Uhr, 04.11.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar profitiert von Unsicherheit über US-Wahlausgang

Der US-Dollar profitiert als „sicherer Hafen“ von der Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen. Aktuell führt Joe Biden knapp vor US-Präsident Donald Trump. In neun US-Bundesstaaten sind die Stimmen allerdings noch nicht ausgezählt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,17260 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,30447 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im weiteren Verlauf des europäischen Handels am Mittwoch auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) wieder deutlich von seinem frischen Fünfwochenhoch zurück, notiert aktuell auf Tagessicht aber immer noch im Plus.

Der US-Dollar profitiert als „sicherer Hafen“ von den unsicheren Aussichten über den Ausgang der US-Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Obwohl noch längst nicht alle Stimmen ausgezählt sind, zeichnet sich bereits ab, dass die Umfragen im Vorfeld der Wahlen wie schon 2016 falsch lagen und ein Sieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden noch keineswegs sicher ist. Bisher konnte Biden sich die Stimmen von 224 Wahlmännern sichern. US-Präsident Donald Trump kommt aktuell auf 213 Stimmen. Für einen Wahlsieg werden 270 Stimmen benötigt. In neun US-Bundesstaaten ist das Ergebnis derzeit noch offen. Hinzu kommen Millionen noch unausgezählter Briefwahlstimmen.

Trump hat sich ungeachtet dessen allerdings bereits zum Wahlsieger erklärt und angekündigt, gegen eine weitere Auszählung der Briefwahlstimmen, von denen man annimmt, dass sie eher aus dem demokratischen Lager abgegeben wurden, gerichtlich vorzugehen.

Die Unsicherheit über den Wahlausgang kommt dem US-Dollar auch zugute, da im Falle eines Biden-Sieges und einer vollständigen Kontrolle des US-Kongresses durch die Demokraten an den Märkten mit einem noch umfangreicheren Konjunkturpaket gerechnet worden war, als dies vor den Wahlen ergebnislos verhandelt wurde. Zudem dürfte eine wochenlange Hängepartie, bis das endgültige Wahlergebnis feststeht, auch die Verabschiedung neuer Corona-Hilfsmaßnahmen verzögern.

Nachdem EUR/USD über Nacht noch bei 1,1770 ein Wochenhoch erreicht hatte, ist das Währungspaar im Zuge der Unsicherheit über den US-Wahlausgang im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch bis 1,1602 zurückgefallen – ein Dreimonatstief. Aktuell notiert EUR/USD wieder erholt bei 1,1735. Der am Vormittag gemeldete Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Oktober auf 46,9 Punkte revidiert worden. In einer ersten Veröffentlichung gemeldet worden war ein Wert von 46,2 Zählern, nach 48,0 Punkten im September. Der kombinierte Einkaufsmanagerindex (Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungssektor) für Oktober wurde von 49,4 auf 50,0 Zähler nach oben revidiert. Im September hatte der Index bei 50,4 Punkten notiert. Bitte lesen Sie auch die heutige EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt von seinem über Nacht bei 1,3140 erreichten knappen Zweiwochenhoch bislang bis 1,2913 zurück. Der am Mittwochvormittag gemeldete Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor ist im Oktober laut Revision überraschend deutlich auf 51,4 Punkte gesunken. Bereits gemeldet worden war ein Wert von 52,3 Zählern, nach 56,1 Punkten im September. Bitte beachten Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY notiert derzeit bei 104,14. Das Tageshoch liegt bei 105,34, das Tagestief bei 104,12. Wie über Nacht gemeldet wurde, ist die japanische Geldbasis im Oktober um 16,3 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 14,5 Prozent gerechnet, nach plus 14,3 Prozent im September.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Mittwochnachmittag ist der ADP-Report mit dem Beschäftigungszuwachs im US-Privatsektor im Oktober. Zudem stehen u.a. die US-Handelsbilanzzahlen für September und der ISM-Dienstleistungssektor für Oktober auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender. Außerdem gilt die Aufmerksamkeit weiterhin dem Fortgang bei der Stimmenauszählung zur US-Wahl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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