Fundamentale Nachricht
12:16 Uhr, 15.06.2017

FX-Mittagsbericht: US-Dollar mit Zinsfantasie

Der US-Dollar ist am Donnerstag nach der US-Zinserhöhung und dank der Aussicht auf noch eine weitere US-Zinserhöhung in diesem Jahr gefragt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1161 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,2703 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar hat im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch seine anfänglichen Verluste nach schwachen US-Inflations- und Einzelhandelsdaten nach der US-Zinserhöhung am Abend auf breiter Basis wieder wettgemacht. EUR/USD ist in der Folge von seinem frischen Siebenmonatshoch bei 1,1296 wieder zurückgefallen und erreichte bislang zutiefst 1,1178.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend trotz des jüngst schwächeren Inflationstrends und der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsdaten ihren Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte auf nun 1,00 bis 1,25 Prozent angehoben. Bei der anschließenden Pressekonferenz gab sich Fed-Chefin Janet Yellen relativ „hawkisch“. Während sie den Rückgang der Inflationsrate als unbedeutend abtat, kam sie mehrfach auf die niedrige Arbeitslosenquote zurück. Die Zinsprojektionen blieben unverändert und signalisieren für dieses Jahr noch eine weitere Zinsanhebung. Im Jahr 2018 dürften drei weitere Anhebungen folgen. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt im Vorfeld des Zinsentscheids der Bank of England (BoE) bislang bis 1,2688 im Tief zurück. Erwartet wird im Konsens, dass die BoE ihre Geldpolitik unverändert beibehält. Die am Vormittag gemeldeten britischen Einzelhandelsumsätze haben im Mai mit einem Rückgang um 1,2 Prozent im Monatsvergleich enttäuscht. Analysten hatten im Konsens mit minus 0,9 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 2,3 Prozent im April.

Während USD/JPY bislang lediglich bis 109,81 zulegte, steigt USD/CHF kräftiger bis bislang 0,9747 in der Spitze – ein Zweiwochenhoch. Die Schweizerische Nationalbank hat ihre Geldpolitik unverändert expansiv belassen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin minus 0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor liegt unverändert zwischen minus 1,25 Prozent und minus 0,25 Prozent. Die Nationalbank bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, um den weiterhin als überbewertet bezeichneten Franken zu schwächen. Bitte beachten Sie auch die detailliertere USD/CHF-News.

AUD/USD profitiert am Donnerstag von starken australischen Arbeitsmarktdaten. Mit 0,7632 im Hoch hat das Währungspaar den Sprung über das gestrige Siebenwochenhoch bei 0,7636 jedoch bislang nicht geschafft. Die Arbeitslosenquote in Australien ist im Mai überraschend auf 5,5 Prozent gesunken – der niedrigste Wert seit Februar 2013. Analysten hatten im Konsens mit einer unveränderten Quote von 5,7 Prozent gerechnet. Die Zahl der Erwerbstätigen legte um 42.000 zu und fiel damit ebenfalls deutlich besser aus als mit plus 9.700 erwartet. Im Vormonat war ein Zuwachs um 46.100 gemeldet worden. Bitte lesen Sie auch die aktuelle AUD/USD-News.

NZD/USD fällt nach schwachen neuseeländischen Daten deutlich vom gestrigen Viermonatshoch bei 0,7319 zurück und wurde bislang zutiefst bei 0,7208 gehandelt. Das neuseeländische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal lediglich um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,7 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 0,4 Prozent.

Der Wirtschaftsdatenkalender am Donnerstagnachmittag ist prall gefüllt. Den schwergewichtigen Auftakt macht um 13:00 Uhr MESZ der BoE-Zinsentscheid. Aus den USA stehen zahlreiche Daten an. Highlights sind hier der Philadelphia Fed Index und die Industrieproduktion. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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