Fundamentale Nachricht
11:00 Uhr, 06.12.2018

FX-Mittagsbericht: US-Dollar kommt kaum von der Stelle

Die US-Zinsstrukturkurve hat sich in dieser Woche weiter auf das geringste Niveau seit zehn Jahren verflacht. Eine flache oder gar inverse Zinsstrukturkurve gilt als Indikator für eine bevorstehende Rezession.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13380 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,27360 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Donnerstag auf breiter Basis seitwärts. Nach wie vor beschäftigen die Marktteilnehmer die weiteren US-Zinsaussichten. Während eine Zinserhöhung bei dem nächsten Treffen der Federal Reserve Bank am 18./19. Dezember um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 2,25 bis 2,50 Prozent bereits als ausgemachte Sache gilt, besteht bezüglich des Zinserhöhungstempos im kommenden Jahr Unsicherheit. Die Marktteilnehmer erhoffen sich spätestens am 19. Dezember diesbezüglich Klarheit.

Die US-Zinsstrukturkurve hat sich unterdessen in dieser Woche weiter verflacht. Die Differenz zwischen der Rendite zwei- und zehnjähriger US-Staatsanleihen ist angesichts des deutlichen Rückgangs bei den langfristigen Zinsen so gering wie seit zehn Jahren nicht mehr. Eine flache oder gar eine inverse Zinsstrukturkurve gilt am Markt als recht treffsicherer Indikator für eine bevorstehende Rezession.

Aufmerksamkeit zieht auch wieder der US-chinesische Handelskonflikt auf sich, nachdem bekannt geworden ist, dass die Finanzchefin des chinesischen Mobiltelefonherstellers Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada verhaftet worden ist. Die USA werfen ihr die Verletzung der Iran-Sanktionen vor, es droht ihre Auslieferung an die USA. Nachdem es nach dem G20-Gipfel zuletzt noch nach einer Deeskalation ausgesehen hatte, verschärft diese Aktion die Lage nun wieder.

EUR/USD bewegt sich mit leicht negativer Tendenz oberhalb der 1,13er-Marke (im Tief bei 1,1320). Die am Morgen gemeldeten Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im Oktober mit einem Anstieg um 0,3 Prozent im Monatsvergleich besser ausgefallen als von Analysten im Konsens mit einem Rückgang um 0,4 Prozent erwartet. Im September war ein Zuwachs um 0,3 Prozent gemeldet worden. Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands stieg im Oktober um 1,0 Prozent im Monatsvergleich, nach zuvor plus 2,0 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD seitwärts im Bereich der 1,2730er-Marke gehandelt wird, gibt USD/JPY bislang bis zutiefst 112,56 nach, wobei der Yen nach der o.g. Verhaftung Meng Wanzhous als „sicherer Hafen“ gefragt. Die Stimmung in der japanischen Industrie hat sich im Dezember laut der von der Nachrichtenagentur Reuters durchgeführten Tankan-Umfrage im Dezember den zweiten Monat in Folge verschlechtert. Der Index sank im Dezember auf 23 Punkte, nachdem er im November bei 26 Zählern notiert hatte. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

AUD/USD fällt deutlich zurück und notierte bislang bei 0,7207 im Tief. Die über Nacht gemeldeten australischen Daten sind gemischt ausgefallen. Der Überschuss in der Handelsbilanz verringerte sich von 2,94 Milliarden Austral-Dollar im September auf 2,31 Milliarden Austral-Dollar im Oktober. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 3,0 Milliarden Austral-Dollar gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze legten im Oktober um 0,3 Prozent im Monatsvergleich zu. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 0,2 Prozent, nach plus 0,1 Prozent im September. Bitte lesen Sie hierzu auch die AUD/USD-News.

Nachdem die US-Märkte gestern wegen der Beerdigung des früheren US-Präsidenten George H. W. Bush geschlossen waren und auch keine US-Wirtschaftsdaten auf der Agenda standen, wird dies heute nachgeholt, so dass ab 13:30 Uhr MEZ eine wahre Flut an US-Daten über uns hereinbrechen wird. Highlight ist der um 14:15 Uhr MEZ anstehende ADP-Report mit den neu geschaffenen Stellen im Privatsektor und außerhalb der Landwirtschaft. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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