Fundamentale Nachricht
12:30 Uhr, 01.02.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar gibt weiter nach

Seit die Federal Reserve Bank (Fed) den baldigen Beginn eines Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt hat, sind die Zinsanhebungserwartungen am Markt kräftig gestiegen. Goldman Sachs rechnet mittlerweile mit fünf Zinserhöhungen in diesem Jahr, während die Bank of America Merrill Lynch sogar sieben erwartet.

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  • EUR/USD
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am vergangenen Freitag erreichten Anderthalbjahreshoch zurück.

Seit die Federal Reserve Bank (Fed) in der letzten Woche zur Eindämmung der hohen Inflation für März den Beginn eines Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt hat, sind die Zinsanhebungserwartungen am Markt kräftig gestiegen. War man im Vorfeld der Fed-Sitzung am Mittwoch noch von drei oder vier Zinsschritten in diesem Jahr ausgegangen, sind es nun deutlich mehr. Die Analysten von Goldman Sachs rechnen mittlerweile mit fünf Zinserhöhungen in diesem Jahr, während die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sogar sieben erwarten.

Dabei muss die Fed auch nicht in 25-Basispunkt-Schritten vorgehen. Der Präsident der Fed in Atlanta, Raphael Bostic, sagte gegenüber der Financial Times, dass die Fed auch eine Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt vornehmen könnte, wenn die Inflation hartnäckig hoch bleibe. Zudem gab die Fed in der vergangenen Woche bekannt, dass die monatlichen Wertpapierkäufe Anfang März abgeschlossen würden und die Bilanzsumme nach der ersten Zinsanhebung verringert werden soll.

EUR/USD erholt sich weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 1,1120 erreichten Anderthalbjahrestief. Im Hoch notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,1270. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Januar laut endgültiger Veröffentlichung auf 58,7 Punkte gestiegen – ein Fünfmonatshoch. Zunächst war ein Zuwachs auf 59,0 Zähler gemeldet worden, nach 58,0 Punkten im Dezember. Die Arbeitslosenquote im Euroraum sank entgegen den Erwartungen von Analysten leicht von 7,1 Prozent im November auf ein Rekordtief von 7,0 Prozent im Dezember. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD macht oberhalb seines bereits am vergangenen Donnerstag bei 1,3357 erreichten Fünfwochentiefs weiteren Boden bis bislang 1,3503 im Hoch gut. Der britische Markit/CIPS-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im Januar auf 57,3 nach oben revidiert worden (zunächst gemeldet: 56,9 Zähler). Im Dezember hatte der Index bei 57,9 Punkten notiert.

USD/JPY fällt von seinem am 28. Januar 2022 bei 115,69 markierten Zweieinhalbwochenhoch bislang bis 114,63 im Tief zurück. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan im Januar ist von 54,6 auf 55,4 Punkten nach oben revidiert worden – der höchste Wert seit Februar 2014. Im Dezember hatte der Index bei 54,3 Zählern notiert. Die Arbeitslosenquote sank entgegen der Erwartungen von 2,8 Prozent im November auf 2,7 Prozent im Dezember (Konsens: unverändert).

AUD/USD erholt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 0,6936 erreichten Anderthalbjahrestief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 0,7093.

Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat ihren Leitzins über Nacht wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert auf dem Rekordtief von 0,10 Prozent belassen. Das Anleihenkaufprogramm in Höhe von 275 Milliarden Austral-Dollar soll am 10. Februar 2022 auslaufen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass bereits in Kürze auch eine Leitzinsanhebung bevorsteht.

„Wie das Direktorium bereits erklärt hat, wird es den Leitzins erst dann anheben, wenn die tatsächliche Inflation innerhalb des Zielbereichs von zwei bis drei Prozent liegt. Die Inflation hat zwar angezogen, aber es ist noch zu früh, um daraus zu schließen, dass sie sich nachhaltig innerhalb des Zielbandes bewegt", heißt es im Begleitstatement. Bitte beachten Sie auch die umfassendere AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die JOLTS-Daten (offene Stellen) im Dezember und der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Januar gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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