Fundamentale Nachricht
11:01 Uhr, 23.03.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar gefragt

Der US-Dollar profitiert zur Wochenmitte weiter von der Aussicht auf deutliche Leitzinserhöhungen der Federal Reserve Bank (Fed).

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,09954 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,32265 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Mittwochvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) leicht zu. Während der Krieg in der Ukraine anhält und der Optimismus in Bezug auf einen Durchbruch in den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland schwindet, kommt die Aussicht auf deutliche Leitzinserhöhungen der Federal Reserve Bank (Fed) dem US-Dollar zugute.

Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, hat sich gestern dafür ausgesprochen, aggressiv vorzugehen und den Leitzins in diesem Jahr auf drei Prozent anzuheben, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Die Präsidentin der Fed in Cleveland, Loretta Mester, schloss sich Bullards Forderung an, während die Präsidentin der Fed in San Francisco, Mary Daly, sagte, es sei an der Zeit, die akkommodierende Geldpolitik aufzugeben.

Laut FedWatchTool der CME rechnet der Markt mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von 66,1 Prozent damit, dass die Fed den Leitzins im Mai 2022 um 50 Basispunkte anheben wird. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen erreichten zuletzt ebenfalls neue Höchststände und notieren nun auf dem höchsten Stand seit Mai 2019.

EUR/USD gibt zur Wochenmitte bislang bis 1,0989 im Tief nach. Russlands Krieg in der Ukraine bremst die Wirtschaft und beschleunigt nach Einschätzung des Ifo-Instituts die Inflation in Deutschland. „Wir erwarten in diesem Jahr nur noch zwischen 2,2 und 3,1 Prozent Wachstum", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Zuvor war ein Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 3,7 Prozent erwartet worden. Die Inflation dürfte 2022 laut Ifo-Institut auf 5,1 bis 6,1 Prozent steigen. Das wäre die höchste Rate seit 1982. Zuletzt war eine Inflationsrate von 3,3 Prozent prognostiziert worden.

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GBP/USD fällt im weiteren Handelsverlauf von seinem frischen Zweieinhalbwochenhoch bei 1,3298 zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,3216. Die Inflation in Großbritannien ist zu Jahresbeginn weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise kletterten im Februar auf Jahressicht um 6,2 Prozent – die höchste Teuerung seit März 1992. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg um 6,0 Prozent gerechnet, nach plus 5,5 Prozent im Januar. Die Erzeugerpreise legten im Februar outputseitig mit 10,1 Prozent im Jahresvergleich so stark zu wie seit September 2008 nicht mehr (Januar: plus 9,9 Prozent), während sie auf der Inputseite um 14,7 Prozent stiegen (zuvor plus 14,2 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY hat im frühen Handel seine Rallye zunächst auf ein frisches Sechsjahreshoch bei 121,42 fortgesetzt, konnte die jüngsten Gewinne aber nicht halten und fällt im weiteren Verlauf des europäischen Handels bislang bis 120,79 im Tief zurück. Die japanischen Verbraucherpreise sind im Februar laut Bank of Japan (BoJ) in der Kernrate um 1,0 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis mit einer Teuerung um 0,8 Prozent gerechnet wie zuletzt. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. die Neubauverkäufe im Februar gemeldet. Zudem stehen erneut Reden von Fed-Vertretern an. Fed-Chef Jerome Powell wird heute an einer Podiumsdiskussion beim Innovationsgipfel 2022 der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS Innovation Summit 2022) teilnehmen. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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