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11:09 Uhr, 02.06.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von Wochenhoch zurück

Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, warnte am Mittwoch davor, dass die Fed kurz davor sei, die Kontrolle über die Inflationserwartungen zu verlieren.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,06815 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,25373 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem gestrigen Wochenhoch zurück. Längerfristig betrachtet notiert der Greenback weiterhin in der Nähe seines am 13. Mai 2022 markierten 20-Jahreshochs.

Die US-Wirtschaft ist laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Beige Book, einer Art Konjunkturbericht der Federal Reserve Bank (Fed), zuletzt weiter gewachsen. Die meisten Distrikte meldeten allerdings nur ein geringes oder moderates Wachstum. Probleme bereiteten die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und Störungen der Lieferketten. Hinzu kämen steigende Zinsen, die Inflation, der Ukraine-Krieg und Pandemiefolgen.

Nachdem die Fed im Mai ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Inflation von zuletzt 8,3 Prozent im Jahresvergleich um 50 Basispunkte erhöht hat – der größte Zinsanhebungsschritt seit 22 Jahren – dürften bei den nächsten beiden Notenbanksitzungen im Juni und Juli Zinserhöhungen in der gleichen Größenordnung folgen. Ob danach das Tempo zur Vermeidung eines Wirtschaftseinbruchs gedrosselt wird, ist noch unklar.

Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, sagte am Mittwoch, die Fed müsse glaubwürdige Maßnahmen ergreifen, um die Inflationserwartungen niedrig zu halten. Für die Fed bestehe die Gefahr, die Kontrolle darüber zu verlieren, was für eine Teuerung die amerikanischen Haushalte erwarten. „Ich denke, wir sind kurz davor, die Kontrolle über die Inflationserwartungen zu verlieren", so Bullard.

EUR/USD erholt sich von seinem zur Wochenmitte bei 1,0626 erreichten Wochentief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,0695. Der Erzeugerpreisanstieg in der Eurozone hat sich im April weiter fortgesetzt. Die Erzeugerpreise legten um 1,2 Prozent im Monats- und 37,2 Prozent im Jahresvergleich zu – ein neuer Rekord. Analysten hatten auf Jahressicht mit einem Anstieg um 38,5 Prozent gerechnet. Im März hatte die Teuerung der Erzeugerpreise im Euroraum bei 36,9 Prozent im Jahresvergleich gelegen.Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während sich GBP/USD von seinem gestrigen knappen Zweiwochentief bei 1,2458 bis bislang 1,2544 erholt, fällt USD/JPY von seinem frischen Dreiwochenhoch bei 130,24 bis bislang 129,76 zurück. Die japanische Geldbasis ist im Mai um 6,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 2,3 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 6,6 Prozent.

USD/CHF fällt nach einer zwischenzeitlichen Erholung im europäischen Handel am Donnerstagvormittag wieder in Richtung seines am 27. Mai 2022 bei 0,9543 erreichten Viereinhalbwochentiefs zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 0,9574. Die schweizerischen Verbraucherpreise sind im Mai auf Monatssicht um 0,7 Prozent gestiegen, Analysten hatten im Konsens mit einer deutlich geringeren Teuerung von 0,3 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 0,4 Prozent. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich aktuell eine Inflationsrate von 2,9 Prozent – der höchste Wert seit September 2008. Erwartet worden war hier eine Teuerung um 2,6 Prozent, nach zuletzt 2,5 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der ADP-Report mit dem Beschäftigtenzuwachs im US-Privatsektor (ex Agrar), die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Auftragseingänge in der Industrie im April gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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