Fundamentale Nachricht
11:29 Uhr, 12.08.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Sechswochentief

Die Erwartungen am Markt bezüglich einer weiteren außergewöhnlich großen Zinsanhebung in den USA bei dem nächsten US-Zinsentscheid sind infolge des Rückgangs der US-Teuerungsraten deutlich gesunken, so dass mehrheitlich nur noch mit einer Zinsanhebung um einen halben Prozentpunkt gerechnet wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,02977 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,21434 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem zur Wochenmitte markierten Sechswochentief. Am Donnerstagnachmittag war gemeldet worden, dass sich die Erzeugerpreisteuerung in den USA wie erwartet von 8,2 Prozent im Jahresvergleich im Juni auf 7,6 Prozent im Juli abgekühlt hat. Einen Tag zuvor war bereits gemeldet worden, dass die US-Verbraucherpreise im Juli um 8,5 Prozent gestiegen sind, nachdem die Inflation im Juli mit 9,1 Prozent ein 40-Jahreshoch erreicht hatte.

Die Erwartungen am Markt bezüglich einer weiteren außergewöhnlich großen Zinsanhebung in den USA bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 21. September um 75 Basispunkte sind daraufhin deutlich gesunken, so dass mehrheitlich nur noch mit einer Zinsanhebung um einen halben Prozentpunkt gerechnet wird. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei 59,5 Prozent.

Über Nacht sorgten jedoch Äußerungen von Vertretern der Federal Reserve Bank (Fed) dafür, dass Anleger über den Zinspfad erneut verunsichert wurden. Die Präsidentin der Fed in San Francisco, Mary Daly, sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters, sie sei offen für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte im September und wies darauf hin, dass die Inflation immer noch auf einem 40-Jahreshoch liege.

Der Präsident der Fed in Chicago, Charles Evans, sagte, dass die Fed die Zinsen bis Jahresende auf mindestens 3,25 Prozent bis 3,50 Prozent anheben müsse, um die Inflation zu bekämpfen. Die US-Leitzinsen liegen derzeit in einer Spanne von 2,25 Prozent und 2,50 Prozent.

EUR/USD fällt zum Wochenschluss von seinem am Mittwoch bei 1,0369 erreichten Fünfwochenhoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,0287. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Juni um 0,7 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach plus 2,1 Prozent im Mai. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 2,4 Prozent (Konsens plus 0,8 Prozent, nach plus 1,6 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt weiter von seinem zur Wochenmitte bei 1,2277 markierten Wochenhoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,2143. Die am Morgen gemeldeten Wirtschaftsdaten aus Großbritannien sind gemischt ausgefallen.

Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat im Juni mit einem Rückgang um lediglich 0,6 Prozent im Monatsvergleich positiv überrascht. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 1,3 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im Mai. Im gesamten zweiten Quartal ergibt sich damit ein BIP-Rückgang um 0,1 Prozent (Konsens minus 0,2 Prozent, nach plus 0,8 Prozent im ersten Quartal).

Die Industrieproduktion sank im Juni um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Erwartet worden war hier ein Rückgang um 1,3 Prozent, nach zuvor plus 1,3 Prozent. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe ging um 1,6 Prozent zurück (Konsens minus 1,8 Prozent, nach zuvor plus 1,7 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag weiter von seinem gestrigen Wochentief bei 131,73. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 133,49.

Aus den USA werden zum Wochenschluss u.a. die Importpreise im Juli und das Konsumklima der Uni Michigan gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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