FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Anderthalbwochentief
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Der US-Dollar erholt sich im weiteren Handelsverlauf am Mittwoch von seinem frischen Anderthalbwochentief, das der Greenback nach Anzeichen für eine Abkühlung der US-Konjunktur vom Dienstag sowie infolge nachlassender Sorgen um die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten erreicht hat. Das am 16. April 2024 markierte Fünfeinhalbmonatshoch ist damit weiter in die Ferne gerückt.
Am Dienstagnachmittag war gemeldet worden, dass der kombinierte S&P-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende US-Gewerbe und den US-Dienstleistungssektor von 52,1 Punkten im März auf 50,9 Zähler im April gesunken ist – ein Viermonatstief. Während die Dienstleistungskomponente überraschend von 51,7 auf 50,9 Punkte zurückging (Konsens 52,0 Zähler), enttäuschte der Index für das Verarbeitende Gewerbe mit aktuell 49,9 Punkten sogar mit einem Rückgang unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern (Konsens 52,0 Punkte, nach 51,9 Zählern).
An der Erwartung am Markt, dass die US-Leitzinsen noch länger hoch bleiben werden, hat sich jedoch nichts geändert. Der erwartete Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung seitens der Federal Reserve Bank (Fed) ist in den letzten beiden Wochen nach stärker als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisinflationsdaten und hawkischen Äußerungen von Fed-Vertretern auf mindestens September nach hinten gerutscht. Und auch das erwarte Ausmaß der Lockerungen am Markt ist auf nur noch höchstens zwei Zinsschritte in diesem Jahr um jeweils 25 Basispunkte geschrumpft. Zuvor war wochenlang mit einer ersten Zinssenkung bereits im Juni kalkuliert worden und noch im März hatte die Fed drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
Die nächsten wichtigen US-Daten, die weiteren Aufschluss über die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben könnten, stehen am Donnerstag mit dem US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2024 sowie am Freitag mit dem zu den US-Konsumausgaben (PCE) im März gehörenden Preisindex an, dem bevorzugten Inflationsmaß der Fed. Danach rückt der am 3. Mai 2024 anstehende US-Arbeitsmarktbericht für April in den Fokus.
EUR/USD fällt von seinem frischen Anderthalbwochenhoch bei 1,0714 bis bislang 1,0680 im Tief zurück. Der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex ist im April überraschend deutlich auf 89,4 Punkte gestiegen – der dritte Anstieg in Folge und zugleich der höchste Wert seit Mai 2023. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Erholung auf 88,9 Zähler gerechnet, nach 87,9 Punkten im März. „Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die Dienstleister", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Nach den gestrigen kräftigen Gewinnen infolge eines überraschend starken Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor gibt GBP/USD am Mittwoch nach. Vom im frühen Handel erreichten Hoch bei 1,2465 sinkt das Währungspaar bislang bis 1,2422 im Tief. Der Chefvolkswirt der Bank of England (BoE), Huw Pill, sagte nach den gestrigenDdaten, dass Zinssenkungen noch in weiter Ferne lägen.
USD/JPY hat zur Wochenmitte mit bislang 154,97 in der Spitze ein frisches 34-Jahres-Hoch erreicht. Die runde 155er-Marke gilt vielen am Markt als Niveau, auf dem es zu Interventionen gegen die Yen-Schwäche kommen könnte. Der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki warnte am Dienstag vor einem möglichen Eingreifen. Das Treffen mit den US-amerikanischen und südkoreanischen Amtskollegen in der vergangenen Woche habe den Grundstein dafür gelegt, dass Tokio gegen übermäßige Bewegungen des Yen vorgehen werde, hieß es.
Die über Nacht gemeldeten japanischen Dienstleistungspreise (SPPI) sind im März um 2,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einer Teuerung um 2,1 Prozent gerechnet, nach plus 2,2 Prozent im Februar. Im Fokus liegt der Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) am Freitag. Volkswirte rechnen im Konsens mit einem unveränderten Leitzins bei 0,00 Prozent.
Aus den USA werden am Mittwochnachmittag u.a. die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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