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12:53 Uhr, 18.12.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich leicht

Aufmerksamkeit gilt zum Wochenschluss weiterhin dem geplanten neuen Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft in der Corona-Krise. Die diesbezüglichen Verhandlungen in der US-Politik halten an. Zudem muss heute noch der neue Haushalt beschlossen werden, sonst droht der US-Regierung die Zahlungsunfähigkeit.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,22599 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,35367 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich zum Wochenschluss auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein wenig von seinem am Donnerstag erreichten frischen Zweieinhalbjahrestief.

Während sich die Anleger bereits auf die erhoffte wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr fokussieren, sind die gestrigen US-Daten erneut schwach ausgefallen: Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen entgegen der Erwartung auf 885.000. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 780.000 gerechnet, nach 862.000 in der Vorwoche.

Die Stimmung in der Industrie im Großraum Philadelphia hat sich im Dezember stärker eingetrübt als erwartet. Der Philadelphia-Fed-Index verzeichnete einen Rückgang auf plus 11,1 Punkte. Erwartet worden war lediglich ein Minus auf 20,0 Zähler, nach 26,3 Punkten im November. Die Daten signalisieren, dass die stark steigenden Covid-19-Infektionszahlen wieder einen zunehmend negativen Effekt auf die US-Wirtschaft haben.

Für Zuversicht sorgt, dass in den USA mit dem Impfstoff von Moderna bereits das zweite Vakzin kurz vor der (Notfall-) Zulassung steht. In Europa wird die Arzneimittelbehörde EMA voraussichtlich am Montag grünes Licht für den Biontech/Pfizer-Impfstoff geben, die Entscheidung über den Moderna-Impfstoff soll hierzulande am 6. Januar 2021 fallen.

Aufmerksamkeit gilt weiterhin auch dem geplanten neuen Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft in der Corona-Krise. Die diesbezüglichen Verhandlungen in der US-Politik halten an. Zudem muss heute noch der neue Haushalt beschlossen werden, sonst droht der US-Regierung die Zahlungsunfähigkeit und Behörden müssen geschlossen werden.

EUR/USD fällt im europäischen Handel am Freitag von seinem tags zuvor bei 1,2273 erreichten frischen Zweieinhalbjahreshoch zurück und wurde bislang bei 1,2237 im Tief gehandelt. Die Stimmung in der deutschen Industrie hat sich im Dezember trotz neuer Corona-Beschränkungsmaßnahmen aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Dezember überraschend auf 92,1 Punkte. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 90,2 Zähler gerechnet, nach 90,7 Punkten im November. Der Corona-Lockdown treffe zwar einzelne Branchen hart, „die deutsche Wirtschaft insgesamt zeigt sich jedoch widerstandsfähig", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD gibt von seinem gestrigen Zweieinhalbjahreshoch bei 1,3624 bislang bis 1,3488 nach. Die britischen Verbraucher sind optimistischer geworden. Das GfK-Verbrauchervertrauen stieg im Dezember auf minus 26 Punkte. Erwartet worden war im Schnitt ein Zuwachs auf minus 30 Zähler, nach minus 33 Punkten im November.

Ein harter Brexit ohne Handelsabkommen scheint unterdessen näher zu rücken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht in den Verhandlungen nach wie vor „große Differenzen". Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, ein Scheitern sei „das wahrscheinlichste" Szenario.

USD/JPY erholt sich zum Wochenschluss von seinem am Donnerstag bei 102,85 erreichten Neunmonatstief und notierte bislang bei 103,60 im Hoch. Die japanische Notenbank hält weiterhin an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Der Leitzins bleibt wie von Analysten erwartet unverändert bei minus 0,10 Prozent. Die Laufzeit des Pandemie- Entlastungsprogramms wurde verlängert. Das Programm mit zinslosen Krediten an Banken werde nun bis September 2021 statt nur bis März laufen, teilte die Bank of Japan mit.

Derweil wachsen in Japan die Deflationssorgen. Über Nacht wurde gemeldet, dass die Verbraucherpreise im November in der Kernrate wie erwartet um 0,9 Prozent im Jahresvergleich gesunken sind. Dies ist der vierte Rückgang in Folge und zugleich der niedrigste Wert seit September 2010. Im Oktober waren die Preise um 0,7 Prozent zurückgegangen. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag die Leistungsbilanzzahlen für das dritte Quartal und die Frühinkatoren für November gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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