Fundamentale Nachricht
11:56 Uhr, 04.12.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar dreht nach schwachem Wochenauftakt ins Plus

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen im März 2024 um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, von 21,5 Prozent vor einer Woche auf aktuell 51,7 Prozent gestiegen.

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Der US-Dollar hat zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zunächst an seine Freitagsverluste angeknüpft, konnte sich aber im weiteren Handelsverlauf ein wenig erholen und notiert auf Tagessicht mittlerweile im Plus.

Der Greenback hatte zum Wochenschluss nach der Rede des Gouverneurs der Federal Reserve Bank (Fed) Jerome Powell aufgrund der zunehmenden Erwartung am Markt, dass die Fed ihren Zinsanhebungszyklus auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent beendet hat und bereits im März 2024 eine erste Zinssenkung vornehmen wird, deutlich nachgegeben.

Fed-Chef Jerome Powell hatte in seiner mit Spannung erwarteten Rede zwar seine Haltung bekräftigt, dass die US-Zinsen längerfristig höher bleiben werden. Einige Änderungen in seinen Ausführungen, wie dass er die Fortschritte bei der Eindämmung der Inflation und das Potenzial für eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft anerkannte, verstärkten jedoch die dovischen Erwartungen am Markt.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins bei dem nächsten Zinsentscheid am 13. Dezember 2023 unverändert belässt, aktuell bei 97,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Leitzinsen im März 2024 um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, ist von 21,5 Prozent vor einer Woche auf aktuell 51,7 Prozent gestiegen.

Der US-Dollar hat aufgrund der dovischeren Zinsperspektive im gesamten November kräftig nachgegeben. Die Inflation in den USA ist zwar rückläufig, liegt jedoch nach wie vor über dem Ziel der Fed.

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EUR/USD ist schwächer in die neue Handelswoche gestartet, hat mit bislang 1,0849 im Tief sein am Freitag bei 1,0829 erreichtes Zweiwochentief jedoch noch nicht wieder erreicht. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Dezember weiter verbessert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg von minus 18,6 Punkten im November auf aktuell minus 16,8 Zähler. Analysten hatten im Konsens jedoch mit einem stärkeren Zuwachs auf minus 15,0 Punkte gerechnet.

Eine Trendwende sieht Sentix jedoch noch nicht. „Dagegen spricht die insgesamt noch schwache Dynamik und auch das Fehlen einer gewissen internationalen Unterstützung", heißt es im Statement. In Deutschland bleibt die Lage düster. „Die deutsche Konjunktur bleibt das Schlusslicht unter den betrachteten Weltregionen", so Sentix.

Der Überschuss in der Handelsbilanz Deutschlands ist im Oktober auf 17,8 Milliarden Euro gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Zuwachs auf 17,1 Milliarden Euro gerechnet, nach einem Handelsbilanzüberschuss von 16,7 Milliarden Euro im September. Die Importe sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent (Konsens plus 0,8 Prozent, nach minus 1,7 Prozent), während die Exporte auf Monatssicht um 0,2 Prozent zurückgingen (Konsens plus 1,1 Prozent, nach minus 2,4 Prozent). Bitte lesen Sie die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD bislang bei 1,2653 im Tief notierte, hat USD/JPY seine Freitagsverluste auf ein frisches Zweieinhalbmonatstief bei 146,22 im Tief ausgeweitet. Die japanische Geldbasis ist im November wie von Analysten im Konsens erwartet um 8,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Oktober hatte der Anstieg bei 9,0 Prozent gelegen. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA wird am Montagnachmittag der Auftragseingang in der US-Industrie im Oktober gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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