Fundamentale Nachricht
13:35 Uhr, 09.11.2016

FX-Mittagsbericht: Trump-Schock schüttelt Devisenmarkt durch

Zu den Verlierern zählten neben dem US-Dollar auch Emerging-Markets- und Rohstoffwährungen, während „sichere Häfen“, wie der Yen und der Schweizer Franken, gefragt waren.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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München (GodmodeTrader.de) - Der Trump-Schock hat die Finanzmärkte weltweit kräftig durchgeschüttelt und auch am Devisenmarkt kam es nach dem unerwarteten Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen in einer ersten Reaktion zu heftigen Kursturbulenzen. Zu den Verlierern zählten neben dem US-Dollar an sich insbesondere auch Emerging-Markets-Währungen, die angesichts der gestiegenen Risikoaversion weniger gefragt waren, sowie exportabhängige Rohstoffwährungen. Trump ist bekennender Gegner eines freien Welthandels. Mittlerweile haben sich die Wogen jedoch vielerorts wieder geglättet.

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EUR/USD ist von seinem in der Spitze bei 1,1300 erreichten Zweimonatshoch wieder bis aktuell in den Bereich der 1,11er-Marke zurückgefallen. Der Sieg Trumps könnte die Federal Reserve Bank (Fed) davon abhalten, im Dezember ihre Leitzinsen anzuheben.

GBP/USD kam nach schwachen britischen Daten vom Hoch bei 1,2547 bislang bis in den unteren 1,24er-Bereich zurück. Wie am Vormittag gemeldet wurde, hat sich das Defizit in der britischen Handelsbilanz im September überraschend deutlich auf 12,7 Milliarden Pfund ausgeweitet. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Defizit von 11,3 Milliarden Pfund gerechnet, nach einem Passivsaldo von 11,1 Milliarden Pfund im August.

Gefragt waren hingegen Währungen, die als „sicherer Hafen" gelten. Dazu zählt in erster Linie der japanische Yen, der zum US-Dollar zeitweise fast vier Prozent zulegte. Vom Tief bei 101,17 erholte sich USD/JPY zuletzt wieder über die 103er-Marke. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Daten sind gemischt ausgefallen. Während das Economy Watchers Sentiment im Oktober überraschend auf 46,2 Punkte zulegte (Konsens 44,4 Zähler, nach 44,8 Punkten), enttäuschte die Leistungsbilanz im September mit einem Überschuss von 1,48 Billionen Yen. Analysten hatten im Konsens mit einem Aktivsaldo von 1,63 Billionen Yen gerechnet, nach einem Leistungsbilanzüberschuss von 1,98 Billionen Yen im August. Die Kreditvergabe stieg im Oktober um 2,4 Prozent im Jahresvergleich. Erwartet worden war hier ein Zuwachs wie zuletzt um 2,2 Prozent.

Der Schweizer Franken legte zunächst ebenfalls deutlich zu, gab aber Großteil seiner Gewinne zum US-Dollar bereits wieder ab. Vom Zweieinhalbmonatstief bei 0,9548 legte USD/CHF bis zuletzt in den 0,9750er-Bereich zu. AUD/USD hat ebenfalls kräftig nachgegeben und notierte bei 0,7579 im Tief. Die über Nacht gemeldeten Daten aus Australien brachten keine Unterstützung. So ist das Westpac-Verbrauchervertrauen im November um 1,1 Prozent im Monatsvergleich auf 101,3 Punkte gesunken. Im Oktober hatte der Index bei 102,4 Zählern notiert (plus 1,1 Prozent). Aktuell notiert AUD/USD wieder erholt im Bereich der 0,77er-Marke. Bitte lesen Sie auch die aktuelle AUD/USD-News.

Nicht nur am härtesten, sondern auch am nachhaltigsten wurde der mexikanische Peso von dem Trump-Sieg getroffen. In der Spitze kletterte USD/MXN auf ein neues Allzeithoch bei 20,7785 – ein dickes Plus von mehr als 13 Prozent gegenüber dem Dienstagsschlusskurs. Der Peso hatte bereits vor dem Wahlentscheid besonders sensibel auf die Nachrichten aus dem nördlichen Nachbarland USA reagiert, da Trump unter anderem Strafzölle auf mexikanische Waren plant und an der Grenze eine Mauer gegen illegale Einwanderer bauen will. Gegen 13:20 Uhr MESZ notiert USD/MXN bei 19,8300 – immer noch ein Tagesplus von mehr als acht Prozent. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere USD/MXN-News.

Der US-Wirtschaftsdatenkalender ist zur Wochenmitte nur schwach bestückt. Gemeldet werden um 16:00 Uhr MEZ lediglich die Lagerbestände im Großhandel. Die Details entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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