FX Mittagsbericht: Trump nimmt Risiken für die US-Wirtschaft in Kauf
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Der Euro hat am Freitag die Marke von 1,11 Dollar zurückerobert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1101 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Der neu entbrannte Handelskrieg zwischen den USA und China beschäftigt auch den Devisenmarkt, die jüngste Dollar-Stärke weicht auf, auch wenn der Greenback nicht unter hohem Druck steht. Dabei habe die Zollankündigung von Trump an die Adresse Chinas die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed verstärkt, sagte Devisenexperte Manuel Andersch von der BayernLB.
US-Präsident Trump kündigte Pläne an, einen Zollsatz von 10 Prozent auf die restlichen 300 Mrd. US-Dollar an Einfuhren aus China zu erheben. Die chinesische Regierung hat den USA wegen der Ankündigung neuer Strafzölle mit Konsequenzen gedroht. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking sagte, wenn die USA neue Zölle verhängten, müsse China notwendige Gegenmaßnahmen ergreifen. Die Regierung werde die Interessen des Landes entschlossen verteidigen und sich nicht erpressen lassen. Die Sprecherin ergänzte, weitere Zölle würden sich auch negativ auf die Weltwirtschaft auswirken. „Trump möchte die Daumenschrauben andrehen, und verhindern, dass China die Handelsgespräche in die Länge zieht", kommentierte Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank. Dafür nehme der Präsident auch zusätzliche Risiken für die US-Wirtschaft in Kauf.
Nach Einschätzung der Expertin dürfte die weitere Kursentwicklung des Dollar davon abhängen, ob der Handelskonflikt zunehmend Spuren in der US-Wirtschaft hinterlässt. Mit Interesse dürfte man deshalb auf die heutigen Veröffentlichungen aus den USA blicken. Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, die US-Arbeitsmarktdaten und der Verbrauchervertrauensindex der Uni Michigan dürften weitere Indikationen auf den Zustand der US-Wirtschaft geben. „Hinweise auf eine schwächelnde Wirtschaft könnten als Signale für zeitnahe weitere Zinssenkungen durch die Fed interpretiert werden und den US-Dollar wieder etwas drücken“, hieß es auch von der National-Bank.
Zum Schweizer Franken notiert der Euro deutlich tiefer. Das Währungspaar unterschritt am Morgen wieder die Marke von 1,10. Aktuell steht der Kurs bei 1,0933. Am Vortag wurde das Paar im Hoch noch bei 1,1065 gehandelt. Der Franken wird von Investoren in Krisenzeiten verstärkt angesteuert.
USD/CAD kletterte heute mit 1,3247 auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Wochen, begann aber in den letzten Stunden seine Kursgewinne zu korrigieren. Der Markit Manufacturing PMI in Kanada zog wieder in den Expansionsbereich über die Schwelle von 50 Punkten und übertraf die Markterwartung von 49,5 Zählern, was den Loonie stützte.
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