Fundamentale Nachricht
13:56 Uhr, 03.01.2019

FX-Mittagsbericht: „Flash Crash“ schwächt US-Dollar

Der Markt wurde in der Nacht von einer mehr als dreiprozentigen Yen-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar überrollt. Auch am Donnerstagmittag zeigt sich der US-Dollar auf breiter Basis noch geschwächt.

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 107,663 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13550 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Nachdem es über Nacht zu einem „Flash Crash“ des US-Dollars gegenüber dem japanischen Yen gekommen ist, präsentiert sich der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiterhin schwächer.

Obwohl die Börsen in Japan feiertagbedingt immer noch geschlossen sind, zog der Yen in der vergangenen Nacht alle Aufmerksamkeit an den internationalen Märkten auf sich. Diese wurden von einer mehr als dreiprozentigen Yen-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar überrollt. USD/JPY stürzte am späten Mittwochabend binnen kürzester Zeit aus dem Bereich der 109er-Marke bis 104,74 im Tief ab – ein Neunmonatstief.

Grund für die für den Devisenmarkt ungewöhnlich große Kursbewegung war die Umsatzwarnung des Techriesen Apple, die den Yen als „sicherer Hafen“ gefragt sein ließ. Feiertagsbedingt illiquide Märkte und automatische Handelssysteme beschleunigten wohl den Absturz, nachdem Apple am Mittwochabend seine Umsatzprognose infolge des einbrechenden China-Geschäfts deutlich gesenkt hatte. „Wir haben das Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs vor allem in China nicht vorausgesehen", sagte Apple-Chef Tim Cook.

Die Sorge um eine globale Konjunkturabschwächung beschäftigt die Märkte schon seit geraumer Zeit. Warnt nun Apple vor einem Umsatzeinbruch und bezieht sich dabei explizit auf China, schürt dies schnell Ängste, dass die chinesische Führung die Lage im Reich der Mitte angesichts des Handelskriegs zwischen den USA und China bei einem gleichzeitigen Konjunkturabschwung nicht mehr im Griff hat und es zu einer harten Landung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt kommen wird. Bitte lesen Sie hierzu auch die aktuelle USD/JPY-News.

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Auch bei EUR/USD kam es über Nacht im Umfeld des „Flash Crashs“ zu heftigen Ausschlägen, die Lage beruhigte sich jedoch schnell wieder. Am Donnerstagmittag präsentiert sich der Euro gegenüber dem US-Dollar von seinen gestrigen Verlusten bis 1,1304 im Tief erholt im Bereich der 1,1345er-Marke.

Die am Vormittag aus der Eurozone gemeldeten Kredite an den privaten Sektor sind im November wie von Analysten im Konsens erwartet um 3,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 3,2 Prozent im Oktober. Die Geldmenge M3 wuchs im November auf Jahressicht um 3,7 Prozent. Erwartet worden war hier im Schnitt ein Zuwachs um 3,8 Prozent, nach plus 3,9 Prozent im Oktober. Bitte beachten Sie auch die heutige EUR/USD-News.

Auch bei anderen Währungen, wie dem Austral-Dollar und der türkischen Lira, kam es zu heftigen Kursausschlägen. Wie am Vormittag gemeldet wurde, ist die Inflation in der Türkei im Dezember weiter auf 20,3 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Im Oktober hatte die Inflation mit über 25 Prozent noch ein 15-Jahreshoch erreicht. USD/TRY war aus dem Bereich der 5,27er-Marke bis 5,8284 im Hoch geklettert, bevor es wieder bis 5,4030 bergab ging.

Auf USD/CHF haben sich die Turbulenzen bei USD/JPY kaum ausgewirkt. Der US-Dollar hat am Donnerstag gegenüber dem Franken weiterhin die Nase vorn, das gestrige Hoch bei 0,9920 konnte USD/CHF mit bislang 0,9896 im Hoch jedoch noch nicht überschreiten. Der von der Credit Suisse (CS) erhobene schweizerische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im Dezember überraschend von 57,7 auf 57,8 Punkte gestiegen. Bitte lesen Sie hierzu auch die ausführlichere USD/CHF-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag unter anderem der ADP-Report mit der Beschäftigtenzahl im Privatsektor (ex Agrar) im Dezember sowie der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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1 Kommentar

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  • Powerseller61
    Powerseller61

    Als wenn wg Apple der Dollar so springt. Mann oh mann, aber erzählt ihr mal schön weiter so. Morgen fällt er weil Öl fällt, übermorgen steigt er weil Apple weiter fällt. Macht euch um die Chinesen keine Sorgen die handeln schneller als wir und lachen sich ins Fäustchen. Viel Erfolg allen in 2019. Am Besten die Charts lesen und das geschreibsel ignorieren.

    16:30 Uhr, 03.01.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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