Fundamentale Nachricht
11:41 Uhr, 18.03.2015

FX-Mittagsbericht: EUR/USD vor US-Zinsentscheid fester

Der US-Dollar tendiert im Vorfeld des US-Zinsentscheids sowie der Veröffentlichung neuer Fed-Prognosen zu Wachstum, Arbeitslosigkeit, Inflation und Zinsniveau gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0621 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,4676 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar gibt im Vorfeld des am Mittwochabend anstehenden Zinsentscheids der Federal Reserve Bank (Fed) gemessen am US-Dollar-Index nach. Gegenüber den anderen Hauptwährungen tendiert der Greenback in unterschiedliche Richtungen.

Während mit keiner Änderung des Leitzinsniveaus zu rechnen ist, gilt die Aufmerksamkeit dem Begleitstatement. Von Interesse ist dabei, ob der Passus gestrichen wird, wonach die Fed bezüglich des Zeitpunkts einer ersten Zinsanhebung „geduldig“ sein könne. Fed-Chefin Janet Yellen hatte diesen Schritt bei ihrer Anhörung vor dem US-Kongress Anfang des Monats angedeutet.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass das Wort signalisiert, dass es zumindest auf den beiden nächsten Fed-Treffen nicht zu einer Anhebung des Leitzinses kommen wird, so dass bei einer heutigen Streichung des Wörtchens ab Juni mit einer Zinsanhebung gerechnet werden muss. Denkbar ist aber auch, dass Yellen erneut darauf hinweisen wird, dass der Zeitpunkt einer ersten Zinsanhebung datenabhängig sei, um sich den genauen Zeitpunkt weiterhin offen zu halten. Zudem stellt die Fed heute neue Prognosen zu Wachstum, Arbeitslosigkeit und Inflation sowie zum angemessen Zinsniveau zum Ende 2015, 2016 und 2017 vor.

Während EUR/USD bislang bei 1,0619 im Hoch notierte, stürzte GBP/USD regelrecht ab und erreichte mit bislang zutiefst 1,4654 ein frisches Viereinhalbjahrestief. Jüngste Daten vom britischen Arbeitsmarkt haben enttäuscht. So ist die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Februar zwar wie erwartet um 31.000 gesunken (nach minus 39.400 im Januar), doch lag die Arbeitslosenquote im Januar im Dreimonatsschnitt überraschend unverändert bei 5,7 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 5,6 Prozent gerechnet.

Zudem enttäuschte der Anstieg der Durchschnittslöhne im Januar mit lediglich 1,8 Prozent im Jahresvergleich. Erwartet wurde im Konsens ein Zuwachs um 2,2 Prozent nach plus 2,1 Prozent im Vormonat. Der Lohnentwicklung gilt bezüglich der Einschätzung, wann es in Großbritannien zu einer ersten Zinsanhebung kommt, besondere Aufmerksamkeit. Am Freitag hatte der Gouverneur der Bank of England (BoE) Mark Carney signalisiert, dass mit einer Zinsanhebung nicht vor 2016 zu rechnen sei.

USD/JPY gibt nach und notierte bislang bei 121,07 im Tief. Die japanischen Exporte sind im Februar den sechsten Monat in Folge gestiegen und haben dabei mit einem Plus von 2,4 Prozent im Jahresvergleich wie schon zuletzt die Erwartungen der Ökonomen übertroffen. Besonders stark legten die Ausfuhren in die USA zu. Der Wert der Einfuhren fiel dagegen das zweite Mal hintereinander überraschend deutlich um 3,6 Prozent. Hier hatten Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet. Unter dem Strich blieb in der Handelsbilanz deshalb noch ein Minus, das mit 424,6 Milliarden Yen aber spürbar kleiner ausfiel als im Vorjahr. Das Handelsbilanz-Defizit im Februar war zudem das niedrigste seit Mitte 2013.

AUD/USD weitet seine gestrigen Verluste infolge der Nachricht, dass sich die australische Notenbank laut Sitzungsprotokoll ihres letzten Notenbanktreffens die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen offen hält, aus. Im Tief erreichte AUD/USD am Mittwoch bislang 0,7588. Der vom Melbourne Institute (MI) ermittelte Index der australischen Frühindikatoren ist im Januar um 0,3 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Im Dezember war auf dieser Basis ein Anstieg um 0,1 Prozent gemeldet worden.

EUR/CHF gibt zur Wochenmitte nach und notierte bislang bei 1,0626 im Tief. Die schweizerischen ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im März deutlich auf minus 37,9 Punkte aufgehellt. Im Februar hatte der Index bei minus 73,0 Zählern notiert. Nach der massiven Verschlechterung im Februar hat sich der wirtschaftliche Ausblick für die Schweiz also wieder partiell aufgehellt. Zum Teil dürfte diese Aufhellung mit der aktuellen Wechselkursentwicklung zusammenhängen, die sich entgegen den schlimmsten Befürchtungen zurzeit bei einem Frankenkurs zum Euro von 1,07 einzupendeln scheint, wie das ZEW mitteilte.

Aus den USA werden um 12:00 Uhr MEZ die wöchentlichen MBA-Hypothekenanträge gemeldet. Der Fed-Zinsentscheid sowie die Veröffentlichung neuer Prognosen zu Wachstum, Arbeitslosigkeit, Inflation und Zinsniveau stehen um 19:00 Uhr MEZ auf dem Programm. Die anschließende Pressekonferenz beginnt um 19:30 Uhr MEZ.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten