FX-Mittagsbericht: Euro zeigt sich robust - Fed und BoE dämpfen Zinserwartungen
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Der Euro hat auch am Mittwoch sein Niveau über 1,36 Dollar halten können. Zur Stunde tendiert die Gemeinschaftswährung zum Greenback stabil bei 1,3603. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,3618 US-Dollar festgesetzt.
Etwas unter Druck geriet der US-Dollar nach Aussagen eines Fed-Mitglieds. Der Chef der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, hat sich in der Debatte über die Zinswende in den USA zu Wort gemeldet. Eine erste Zinsanhebung sei zwar eine realistische Annahme, sagte Dudley in der Nacht auf Mittwoch in San Juan. Allerdings erwiesen sich Prognosen oft als irreführend, „weswegen ich nicht zu viel Gewicht auf bestimmte Projektionen legen würde“, so Dudley. Im gegenwärtigen Umfeld sei es immer noch angemessen, eine sehr stützende Geldpolitik fortzusetzen, betonte der Notenbanker. „Wir haben sehr klar gesagt, dass das, was wir tun werden, davon abhängt, wie sich die Wirtschaft entwickelt."
Ähnlich vorsichtig äußerte sich am Dienstag Mitglieder der Bank of England und setzten damit das britische Pfund unter Druck. Bei seiner Anhörung vor dem Treasury Select Committee des britischen Unterhauses dämpfte der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, die weitverbreiteten Erwartungen einer unmittelbar bevorstehenden Zinserhöhung. So betonte er, dass das Lohn- und Produktivitätswachstum niedriger als erwartet sei. Vize-Zentralbankchef Bean stellte vor dem Finanzausschuss des Parlaments ergänzend klar, dass sich die Notenbank nur allmählich und schleichend auf die Zinswende zubewege. Der genaue Zeitpunkt werde „notwendigerweise von der Entwicklung der Wirtschaft abhängen“. Diese vorsichtigeren Aussagen führten zu einer Abschwächung des GBP, das gegenüber den meisten Hauptwährungen nachgab und die GBP/US-Dollar-Marke von 1,70 durchbrach. Gegenüber dem Euro verliert das Pfund ebenfalls. Aktuell notiert das Paar EUR/GBP 0,09 % fester bei 0,8016.
Die türkische Lira zeigt sich zur Wochenmitte gegenüber dem Euro deutlich fester. EUR/TRY notier leichter bei 2,9113. Die türkische Zentralbank (CBRT) hat am Dienstag überraschend die Zinsen aufgrund eines erwarteten Rückgangs der Inflation gesenkt. Die CBRT nahm den einwöchigen Reposatz von 9,50 Prozent auf jetzt 8,75 Prozent zurück. Zugleich beließen die Währungshüter die Ober- und Untergrenze des Zinskorridors unverändert. Am Markt hatte man zuvor lediglich mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte gerechnet. In ihrer anschließenden Verlautbarung begründeten die Währungshüter die Entscheidung mit einer inzwischen global verbesserten Liquiditätslage und dem wieder gestiegene Interesse der Anleger an türkischen Vermögenstitel. Zudem registrierte die CBRT ein leichtes Wachstum der Binnennachfrage und eine Belebung des Exportwachstums. An einer generell straffen Geldpolitik wolle man aber festhalten und eine relativ flache Zinskurve erzielen, bis sich der Inflationsausblick spürbar verbessert habe, hieß es weiter. Analysten kritisierten den Schritt als politisch erzwungen. Die Zentralank habe sich Forderungen der Regierung gebeut, schreibt die Commerzbank. Die TCMB nehme notwendige Maßnahmen zurück, sobald sich die Lage beruhigt habe. Beim nächsten Schwächeanfall der Lira werde genau dieses Verhalten eine Zinserhöhung weniger wirksam werden lassen, denn es muss dann davon ausgegangen werden, dass eine Straffung nur kurzfristiger Natur sei.
Die ungarische Zentralbank hat den Leitzins auf ein neues Rekordtief auf 2,30 von 2,40 Prozent gesenkt. Der Zinsschritt fiel wie vom Markt erwartet aus. Damit setzt die Notenbank ihren im August vergangenen Jahres gestarteten Lockerungslauf fort. Seinerzeit stand der geldpolitische Satz bei 7,00 Prozent. EUR/HUF steht 0,9 % fester bei 306,10 Forint.
Zur Wochenmitte stehen US-Konjunkturdaten im Blick. Veröffentlicht werden Wachstumszahlen zum ersten Quartal. Bankökonomen erwarten eine herbe Landung der Wirtschaftsleistung, rechnen allerdings mit einem um so stärkeren Wachstum im zweiten Vierteljahr. Zudem werden Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai veröffentlicht.
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