FX Mittagsbericht: Euro von vielen Seiten unter Beschuss
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Der Euro konnte sich gestern von seinen Verlusten etwas erholen und bewegte sich wieder in Richtung 1,07 US-Dollar, hat diese Marke aber nicht übertreffen können. Am heutigen Donnerstag bewegt sich das Währungspaar in dieser Region kaum. Am Mittag tendiert EUR/USD leicht tiefer bei 1,0685 US-Dollar.
Schwächere Konjunkturdaten aus Deutschland sorgten am Morgen nicht für nennenswerte Impulse am Devisenmarkt. Im Dezember waren die deutschen Exporte überraschend stark im Monatsvergleich gesunken. Angesichts fehlender wichtiger Konjunkturdaten konzentriert sich der Markt weiterhin auf das politische Geschehen. So hat das „Frexit“-Risiko angesichts der jüngsten Umfrageergebnisse zur Präsidentschaftswahl in Frankreich, bei dem der Front National etwas zulegen konnte, weiter zugenommen. „Vor allem sind die Marktteilnehmer nach den Ereignissen um den Brexit und die US-Wahl äußerst sensibel, was zu erhöhter Volatilität an den Devisenmärkten führt“, analysiert die National-Bank.
Daneben bringt sich eine weitere Baustelle in Europa mit Macht ins Gedächtnis zurück. So sieht der Internationale Währungsfonds keine Möglichkeit mehr, dass Griechenland seine Schulden zukünftig selbst tragen kann. Das Wachstum sei viel zu gering und die Abwärtsrisiken sehr groß.
Auch von außen wird zusätzlich Stimmung gegen die Eurozone gemacht. In einem Interview des griechischen Nachrichtensenders Skai prophezeite der mögliche amerikanische Botschafter bei der EU, Ted Malloch, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone - und zwar auf freiwilliger Basis. „Ich glaube, diesmal ... sind die Chancen höher, dass Griechenland von sich aus aus dem Euro austritt", sagte er Gestern der Skai-Sendung „Istories“. Angesichts dieser Rahmenumstände könne die gestrige Erholung der Gemeinschaftswährung um einen guten halben Cent durchaus als Überraschung angesehen werden, meint die National-Bank. Da auch in der zweiten Wochenhälfte kaum wichtige Daten auf dem Kalender stehen, dürften die volatilen politischen Kurse anhalten.
Der japanische Yen ist neben dem Schweizer Franken die zweite Währung, die von den Zukunftsängsten und Unsicherheiten in der Eurozone profitiert. So notiert der Euro erstmalig seit Ende November wieder unter die Marke von 120 Yen. Aktuell tendiert EURJPY etwas fester als am Vortag bei 119,9940. Im Tief stand das Währungspaar am Mittwoch bei 119,3000. Der Euro konnte zuletzt von guten Konjunkturdaten aus dem Währungsraum und einer unerwartet hohen Inflationsrate im Januar profitieren. Er kletterte vergangene Woche noch auf ein Monatshoch von knapp 124 Yen.
Zum Schweizer Franken zeigt der Euro heute eine Aufwärtstendenz in Richtung der Marke von 1,07. Aktuell notiert das Währungspaar EUR/CHF bei 1,0670, nach 1,0634 im Tief am Vortag. Nach Ansicht der Deka Bank sollte der Nachfragedruck auf den Franken als sicheren Hafen in diesem Halbjahr grundsätzlich hoch bleiben. Wahlen in den Niederlanden (März) und Frankreich (April/Mai), die ab März beginnenden Brexit- Verhandlungen sowie der protektionistische Ansatz des US-Präsidenten Trump seien politische Hochkaräter in Sachen Unsicherheit, die den Eurokurs beeinträchtigen könnten. Demgegenüber sollte die die wirtschaftliche Erholung Eurolands anhalten.
Aufwind erlebt wieder das britische Pfund. Der Euro tendiert zum Pfund Sterling ein Drittel Prozent schwächer bei 0,8505. Das britische Unterhaus hat am Mittwoch dem Brexit-Gesetz der Regierung in letzter Lesung ohne Änderungen zugestimmt. Das Gesetz überträgt Premierministerin Theresa May die Vollmacht und damit freie Hand, die Austritts-Verhandlungen mit der EU zu starten. Die Zustimmung des Oberhauses steht noch aus, gilt aber als sicher.
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