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11:39 Uhr, 28.03.2014

FX-Mittagsbericht: Euro setzt Talfahrt dank EZB-Zinsspekulationen fort

EUR/USD weitet am Freitagvormittag seine Verluste bis bislang zutiefst 1,3703 aus. Dabei leidet der Euro unter Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche den Leitzins senken oder andere geldpolitische Lockerungen auf den Weg bringen könnte.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3723 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,6617 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar notiert im europäischen Handel am Freitagvormittag gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen kaum verändert gegenüber dem Donnerstagsschlusskurs. GBP/USD bewegt sich mit positiver Tendenz knapp oberhalb der 1,66er-Marke, während USD/JPY mit ebensolcher weiterhin im niedrigen 102er-Bereich notiert. Der prall gefüllte Wirtschaftskalender konnte daran nichts ändern.

Aus Großbritannien wurde am Vormittag gemeldet, dass sich das Defizit in der Leistungsbilanz des Königreichs im vierten Quartal überraschend von 20,7 Milliarden GBP im dritten Quartal auf 22,4 Milliarden GBP ausgeweitet hat. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem geringeren Defizit von 13,5 Milliarden GBP gerechnet. Das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal wurde in der endgültigen Veröffentlichung mit plus 0,7 Prozent im Quartalsvergleich bestätigt, nach plus 0,8 Prozent im dritten Quartal. Die Unternehmensinvestitionen stiegen im selben Zeitraum sequenziell um 2,4 Prozent, nach plus 2,0 Prozent. Der britische Dienstleistungsindex erhöhte sich im Januar um 0,9 Prozent (Konsens plus 0,6 Prozent nach plus 0,8 Prozent).

Neueste Konjunkturdaten aus Japan bescheinigen der wachstumsfördernden Wirtschaftspolitik der Regierung Shinzo Abe eine Erfolg versprechende Tendenz. So sind die japanischen Verbraucherpreise im Februar landesweit wie erwartet und wie im Vormonat auch um 1,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Großraum Tokio lag die Teuerung im März bei 1,0 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Preisanstieg um 0,9 Prozent wie im Vormonat gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Februar auf Jahressicht wie erwartet um 3,6 Prozent, nach plus 4,4 Prozent im Januar. Die Arbeitslosenquote sank im Februar auf 3,6 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein gegenüber dem Vormonat unveränderter Wert von 3,7 Prozent.

EUR/USD weitet hingegen seine Verluste weiter bis bislang zutiefst 1,3703 aus, wobei der Euro unter Spekulationen leidet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche den Leitzins senken oder andere geldpolitische Lockerungen auf den Weg bringen könnte. Aufmerksamkeit gilt am Nachmittag in diesem Zusammenhang den deutschen Verbraucherpreisen im März um 14:00 Uhr MEZ. Erwartet wird im Konsens, dass die Teuerungsrate von 1,2 Prozent im Februar auf aktuell nur noch 1,1 Prozent im Jahresvergleich gefallen ist.

Ein Highlight für Emerging-Markets-Währungen ist der im weiteren Handelsverlauf anstehende Zinsentscheid der rumänischen Notenbank. Erwartet wird im Konsens, dass der Leitzins unverändert bei 3,50 Prozent belassen wird. Gestern hatte die südafrikanische Notenbank ihren Ausleihesatz unverändert bei 5,50 Prozent belassen, jedoch für den weiteren Jahresverlauf erneute Zinsanhebungen angekündigt. USD/ZAR hat zum Wochenschluss seine gestrigen Verluste ausgeweitet und ist auf ein Dreiwochentief bei 10,5631 gefallen, bevor es zu einer Erholung kam, die USD/ZAR bislang bis 10,6318 zulegen ließ. ZAR-negativ sind Nachrichten, denen zufolge die Gewerkschaft AMCU die Streiks in der Platinindustrie auf den Gold-und Kohlensektor ausdehnen will.

Aus den USA werden um 13:30 Uhr MEZ die persönlichen Einkommen und Ausgaben im Februar gemeldet. Analysten erwarten im Konsens Anstieg um 0,4 Prozent bzw. 0,3 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,3 Prozent bzw. 0,4 Prozent im Vormonat. Um 14:55 Uhr MEZ folgt das endgültige Konsumklima der Uni Michigan im März. Bereits gemeldet wurde ein Wert von 80,6 Punkten, nach 81,6 Zählern im Februar.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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