Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 20.11.2014

FX-Mittagsbericht: Euro bleibt gegenüber dem US-Dollar sensibel

Der Euro fiel nach Veröffentlichung enttäuschender Konjunkturdaten aus der Eurozone auf 1,2505 im Tief ab. Die Gemeinschaftswährung bleibt zum Dollar instabil, schwache Makro-Daten aus der Eurozone wirken immer wieder als Störfeuer.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • EUR/JPY
    ISIN: EU0009652627Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der Euro bleibt gegenüber dem US-Dollar sensibel. Nach einem robusten Start kletterte die Gemeinschaftswährung bereits in der ersten Handelsstunde auf 1,2575, bevor EUR/USD nach Veröffentlichung enttäuschender Konjunkturdaten aus der Eurozone auf 1,2505 im Tief abfiel. Gegen Mittag erholt sich der Euro auf 1,2524 Dollar. Im November hat sich die Geschäftsstimmung in der Euro-Wirtschaft laut einem Frühindikator deutlich eingetrübt. Der Markit-Composite Einkaufsmanagerindex, der das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor zusammenfasst, ist auf das schwächste Niveau seit 16 Monaten abgesackt, wie der Londoner Datendienstleister in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Der Sammelindex fiel auf 51,4 Zähler von 52,1 im Vormonat. Mit dem Rückgang des Stimmungsindikators auf ein 16-Monatstief steigt das Risiko, dass die Eurozone wieder schrumpft.

Am Vorabend setzte den Dollar noch das Fed-Protokoll unter Druck. Die US-Notenbank will die Zinsen noch beträchtliche Zeit niedrig belassen. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den USA sprachen sich die Mitglieder nahezu einstimmig für weiterhin niedrige Zinsen aus. An den Märkten rechnet man nun nicht mehr vor September 2015 mit einer Zinserhöhung.

In diesem Kontext kommen den heute am frühen Nachmittag (MEZ) zur Veröffentlicung anstehenden US-Inflationsdaten eine überragende Bedeutung zu. Die US-Notenbank hatte sich in ihrem Sitzungsprotokoll besorgt wegen der zuletzt gefallenen Inflationserwartungen gezeigt. Sollte sich die schwache Teuerung fortsetzen, könnte die für 2015 erwartete Zinswende zu wanken beginnen.

Der japanische Yen zeigt sich am Donnerstag robust. EUR/JPY gibt 0,10 % auf 148,1190 ab. Die angezählte japanische Wirtschaft kann einen Erfolg verweisen: Die viel beachteten Exporte des Landes legten im Oktober nach Regierungszahlen vom Donnerstag um 9,6 Prozent zum Vorjahresmonat auf 6,7 Billionen Yen zu. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar und das höchste Niveau seit 2008. Ökonomen hatten nur mit einem halb so hohen Zuwachs gerechnet. Die Importe erhöhten sich mit 2,7 Prozent deutlich schwächer. Der Fehlbetrag in der Außenhandelsbilanzsaldo verringerte sich binnen Monatsfrist um 80 Milliarden Yen auf 980,0 Milliarden Euro.

Nach erwartungsgemäßen Wachstumszahlen aus Norwegen gibt EUR/NOK 0,27 % auf 8,4906 ab. Die norwegische Wirtschaft ist nach Regierungszahlen im dritten Quartal um 0,5 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Im Vorquartal betrug das BIP-Plus 0,9 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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