FX Mittagsbericht: EUR/CHF - Jetzt ist es passiert
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der Euro schwächelt am Freitag zum US-Dollar. Nach einem zunächst impulsarmen Handel verlor die Gemeinschaftswährung zuletzt etwas an Halt. Am Mittag wurde EUR/USD um 0,4 Prozent tiefer bei knapp unter 1,23 gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag etwas höher auf 1,2382 Dollar festgesetzt. Der Datenkalender ist heute überschaubar gefüllt. Mit dem Verbrauchervertrauensindex der Eurozone dürften nur wenige Impulse einhergehen und die deutschen Erzeugerpreise wurden bereits heute Morgen veröffentlicht. Letztere sind im März nicht so stark wie erwartet gestiegen, was aber die Gemeinschaftswährung nicht belastete.
Mehr im Marktblick steht derzeit das Verhältnis des Euro zum Schweizer Franken. Der EUR/CHF-Kurs hat zeitweise die beachtenswerte Marke von 1,20 überschritten. Dies ist das Niveau, das die Schweizer Nationalbank SNB bis Anfang 2015 verteidigte. Im Januar 2015 hatte die SNB schließlich den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben und damit den Franken-Schock ausgelöst. Seitdem notierte der Kurs des Währungspaares deutlich darunter.
In den letzten Wochen verlor die Schweizer Währung zunehmend an Wert. Lag der Kurs vor rund zwei Monaten noch um 1,15, handelt EUR/CHF nun bei 1,20 Franken. „Die SNB dürfte sich darüber freuen, da ihr erklärtes Ziel ein schwächerer Franken ist, wie sie zuletzt noch betonte“, kommentierten die Devisenexperten der Essener National-Bank. Doch die SNB selbst sieht sich noch nicht am Ziel. Die Situation sei nach wie vor heikel, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan in einem Interview mit Bloomberg TV. Der jetzige Rückgang des Frankens gehe zwar in die richtige Richtung, die Schweizer Währung sei aber seiner Einschätzung nach immer noch ein sicherer Hafen, so Jordan. Ein Grund für die ungewöhnliche Kursentwicklung ist laut National-Bank schwer auszumachen. Der allgemein festere Euro und die Annahme einer zunehmend auseinander laufenden Geldpolitik der SNB und der EZB würden als Auslöser genannt.
EUR/GBP notierte zuletzt schwächer bei 0,8744. Damit kann sich das Pfund nach dem gestrigen Absturz wieder stabilisieren. Verantwortlich dafür waren Äußerungen von Notenbankchef Mark Carney im britischen Fernsehen. Zwar sei in diesem Jahr eine Zinsanhebung möglich, sagte Carney dem Sender BBC. Allerdings werde die Notenbank ihre nächste Zinsentscheidung in dem Bewusstsein treffen, dass es auch noch andere Zinssitzungen in diesem Jahr gebe. Die Äußerungen wurden an den Finanzmärkten als Absage an eine Zinsstraffung im Mai auf der kommenden Sitzung der Notenbank bewertet. Die Notenbank selbst hatte das Datum Mitte Mai zwar nie explizit genannt, sich aber auch nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen.
Zuletzt wurde die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts der Bank of England mit gut 50 Prozent eingeschätzt. Carney sprach auch von „gemischt“ ausgefallenen Konjunkturdaten. In den vergangenen Tagen hatten eine überraschend schwache Inflation und enttäuschende Wirtschaftsindikatoren Zweifel an einer schnellen Zinserhöhung geweckt.
JPY/ USD gibt moderat nach, obwohl der Markt erleichtert war, dass die Handelsbefürchtungen nach dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem japanischen Premierminister Shinzo Abe nicht weiter angefacht wurden. Marktexperten zufolge könnte der Yen dank der soliden japanischen Konjunkturdaten und des hohen Handelsbilanzüberschusses weiter zulegen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.