FX Mittagsbericht: Draghis Taktik ging nicht auf - Euro profitiert von seiner Jackson Hole-Rede
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der Euro konnte von den wohl bewusst ausgelassenen Signalen der Rede von EZB-Chef Mario Draghi in Jackson Hole stark profitieren. Er blieb mit Blick auf die aktuelle Geldpolitik recht vage. Am Devisenmarkt war aber offensichtlich von Draghi Kritisches zum jüngsten Euro-Höhenflug erwartet worden. Solche Töne kamen nicht und so konnte der Euro bis auf 1,1965 Dollar zulegen. Am Montag hat sich die robuste Kursentwicklung fortgesetzt. Am Mittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1939 Dollar und ist damit so teuer wie seit Anfang 2015 nicht mehr.
Das Währungspaar EUR/GBP notiert aktuell stabil bei 0,9255. Der Euro konnte in diesem Monat ein Plus von 3,5 Prozent erzielen. Nachdem die britische Regierung vergangene Woche ein neues Positionspapier mit Vorschlägen zum künftigen Handel mit der EU veröffentlicht hatte, auf das die EU eher verhalten reagierte, gab das Pfund gegenüber dem Euro nach. Zusätzlich konnte der Euro zuletzt im Zuge robuster Konjunkturdaten (Einkaufsmanagerindizes, ifo Geschäftsklima) nochmals zulegen. Großbritannien und die EU verhandeln von heute Nachmittag an bis Donnerstag erneut über den Brexit. Die im Juni begonnenen Gespräche kommen bisher kaum voran. Beide Seiten erwarten auch diese Woche kaum Fortschritte. Der schwer einzuschätzende Ausgang der Brexit-Verhandlungen und die gute wirtschaftliche Erholung im Euroraum dürften weiterhin das britische Pfund belasten.
Zum japanischen Yen lässt der Euro zu Wochenbeginn etwas Federn. EUR/JPY liegt aktuell bei 130,35. Aktuell finden die Anleger kaum Argumente für eine weitere Aufwertung des Yen, zumal die japanische Notenbank keine Signale gibt, wann sie von ihrer ultra-expansiven Geldpolitik ablassen wird. Dass die Krise um Nordkorea nicht zu einer Abwertung des Yen geführt hat, liegt allein am Ruf der Japan-Währung, ein „sicherer Anlagehafen“ in Krisenzeiten zu sein.
Die chinesische Währung konnte zuletzt insbesondere von der zu beobachtenden Schwäche des US-Dollar profitieren. Der Renminbi hat seit Jahresanfang gegenüber dem Greenback um mehr als 4 Prozent an Wert gewonnen. Dieser Trend dürfte sich nach Auffassung der Devisenexperten der NordLB nicht fortsetzen. Vielmehr gehen die Analysten davon aus, dass die Zentralbank PBoC versuchen wird, das aktuelle Niveau zu halten. „Insbesondere im Fall einer ausgeprägten US-Dollar-Aufwertung müsste jedoch mit einer Abwertung des Renminbi gerechnet werden, da Peking sich nicht im beliebigen Umfang mit Devisenreserven gegen eine Schwäche der eigenen Währung stemmen wollen wird“, warnt die NordLB.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.