Fundamentale Nachricht
13:38 Uhr, 09.07.2015

FX Mittagsbericht: Dollar steigt gegenüber Hauptwährungen - BoE hält Geldpolitik locker

Der Dollar handelt am Donnerstag gegenüber anderen wichtigen Währungen höher. Die Märkte warten auf die neuesten Reformvorschläge Griechenland als Gegenleistung für das neue dreijährige Rettungsprogramm.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • EUR/GBP
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Der Euro ist am Donnerstag gegenüber dem Dollar am Morgen auf ein Wochenhoch bei über 1,11 gestiegen. Im Mittagshandel drehte EUR/USD indes ins Minus. Zuletzt tendierte das Währungspaar 0,21 Prozent schwächer bei 1,1050.

Die frühen Kursgewinne beim Euro waren vor allem der besseren Börsenstimmung in China geschuldet. Die Regierung hatte zuvor erneut mit Stützungsmaßnahmen eingegriffen, um den anhaltenden Börsensturz aufzuhalten. Im Verlauf schwenkte der Fokus wieder in Richtung der griechischen Schuldenkrise. Die Anleger warten gespannt auf eine neue Reformliste aus Griechenland. Sollten die Vorschläge rechtzeitig eingehen, werden sie von den Institutionen und den Euro-Finanzministern bewertet. Finanzminister Schäuble sagte, „die tatsächliche Überprüfung kann stattfinden, wenn das gesamte Paket auf dem Tisch liegt.“ Am Sonntag werden schließlich die Staats- und Regierungschefs der EU auf einem Sondergipfel entscheiden. Am Vortag hatte die griechische Regierung auch einen Antrag der auf ein dreijähriges Rettungsprogramm über den europäischen Rettungsschirm ESM eingereicht.

Der Dollar notiert gegenüber dem Yen höher: USD/JPY stieg zuletzt um 0,74 Prozent auf 121,51. Der Yen zeigte leichte Schwäche, nachdem sich die Lage an den chinesischen Börsen wieder beruhigt hatte, wodurch die Nachfrage nach Safe-Haven-Assets wieder abnahm.

Das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed übte am Mittwoch kurzfristig Druck auf den Dollar aus. In der Fed ist man sich uneins über den geeigneten Zeitpunkt einer Zinserhöhung. Während einige Vertreter bereits die Bedingungen dafür als erfüllt ansehen, möchten andere die wirtschaftliche Entwicklung noch einige Zeit beobachten, bevor sie eine Anhebung der Leitzinsen erwägen. Das Protokoll enthielt auch Bedenken hinsichtlich der Schuldenkrise Griechenlands. Man sei sich nicht sicher, ob Griechenland sich mit seinen Geldgebern einigen werde, hieß es in den Minutes. Zudem wurde auf die wirtschaftliche Schwäche in China und den Schwellenländern verwiesen. Die Turbulenzen am Weltmarkt könnten die Pläne der Bank bezüglich der Zinsanhebung negativ beeinflussen, sollten sie sich weiter ausbreiten.

Der Euro gibt zum britischen Pfund nach dem Zinsentscheid der Bank of England ein Drittel Prozent auf 0,7180 ab. Die Währungshüter haben soeben entschieden, den Leitzins unverändert bei 0,5 Prozent zu belassen. Auch das Volumen des Anleiheprogramms, das seit Herbst 2012 ausgeschöpft ist, wurde nicht verändert. Bankvolkswirte hatten mit den aktuellen Entscheidungen gerechnet.

Derzeit erwartet nur eine Minderheit von Fachleuten eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise schon in diesem Jahr. Mehrheitlich wird mit der Zinswende im kommenden Jahr gerechnet. Die BoE befinde sich mit Blick auf die geldpolitischenPerspektiven irgendwo zwischen der US-Fed und der EZB, kommentiert die NordLB. Während die US-Notenbank derzeit ernsthaft darüber nachdenke, ob man noch im Sommer erstmals wieder an der Zinsschraube drehe, sei die Zinswende für die EZB nicht einmal ansatzweise ein Thema. Ein sich abzeichnender Inflationsanstieg in den kommenden Monaten dürfte verstärkt die Debatte befeuern, wann der richtige Moment für den ersten Zinsschritt ist. Vor allem der deutliche Nominallohnzuwachs dieser Tage – der in spürbare Reallohnanstiege mündet – ist ein gewichtiger Grund für die Notenbanker, ernsthaftere Überlegungen in Richtung Zinswende anzustellen.

Der britische Finanzminister George Osborne hat am Mittwoch Ausgabenkürzungen verkündet, um dem Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts im Jahr 2019/2020 näher zu kommen. Insgesamt sollen durch die sozialen Reformen beim Staat 12 Milliarden Pfund eingespart werden. Osborne passte die Prognose des Wirtschaftswachstums von 2,5 auf 2,4 Prozent an.

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