Fundamentaldaten stehen wieder im Vordergrund
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Wangen im Allgäu (BoerseGo.de) – „Die Entwicklung der Aktienmärkte, speziell des DAX seit den Tiefs im Herbst letzten Jahres mit über 40 Prozent, ist für uns keine Hausse, Rallye oder euphorischer Aktienrausch, sondern lediglich eine Korrektur der irrationalen Verluste im August 2011.“ Diese Auffassung vertreten die Experten des Finanzdienstleisters German Capital Management AG (Gecam) in ihrem aktuellen Marktkommentar.
Laut Gecam-Fondsmanager Daniel Zindstein bedeutet das erreichte Niveau jedoch auch, dass ab jetzt keine Krisenverkäufe bzw. Entspannungskäufe, ob liquiditätsgetrieben oder nicht, stattfinden, sondern die fundamentalen Daten wieder die Oberhand gewinnen und im Fokus stehen. „Die Differenzen in den einzelnen Indizes spiegeln dies auch wider. Gewann der DAX in einem seiner besten Jahreseröffnungs-Quartale in der Spitze über 20 Prozent, so verlor der spanische IBEX rd. 5 Prozent und der chinesische Shanghai Composite bewegt sich um die schwarze Null“. Auch die jüngsten Konjunkturdaten, wie Einkaufsmanager-Indizes aus China, Frankreich, Deutschland, sowie Auftragseingänge in USA und Wirtschaftsvertrauen in Europa bewegten die Börsen und führten zu Gewinnmitnahmen zum Ende des Quartals, so Zindstein.
Trotz des freundlichen Jahresstarts für nahezu alle Anlageklassen gibt es Risiken, die es zu beachten gilt, wie der Experte anmerkt. Diese Risiken seien alle politischer Natur. Die Wahlen in Frankreich und ein möglicher Wechsel zu einem sozialistischen Präsident berge die Gefahr einer Verschlechterung der deutsch-französischen Beziehungen. Dies würde die internationale Sichtweise auf Europa massiv verschlechtern. Darüber hinaus ist Frankreich der zweitgrößte Garantiegeber für diverse Rettungsschirmkonstruktionen. Etwaige Kapitalflucht aus Frankreich könnte dessen Kreditfähigkeit weiter verschlechtern. „Sollte die neue politische Linie in Frankreich nicht Konsolidierung der Staatsfinanzen und strukturelle Reformen, insbesondere die des Arbeitsmarktes, zum Ziel haben oder sogar das Gegenteil, würde dies Unsicherheit an den Märkten und zur Verteuerung der Kreditkosten führen“, befürchtet der Fondsmanager.
Auch die Zuspitzung der Lage zwischen Israel und dem Iran sei ein hoher Gefahrenherd. Zindsteins Überzeugung nach wird der Konflikt letzlich militärisch ausgetragen. „Grund für dieses These ist die aus unserer Sicht extreme Ausrichtung der Führungspersonen. Unmittelbare Folgen für die Märkte wäre ein stark anziehender Ölpreis mit sehr negativen Folgen für die Weltwirtschaft und die Inflation.
Die Anleger sollten aber auch Chancen in der derzeitigen Gemengelage erkennen: Der DAX konnte laut Zindstein ein ähnlich gutes erstes Quartal verzeichnen wie in den Jahren 1988, 1991, 1997, 1998. Anschließend folgten immer gute Aktienjahre. „Die Statistik spricht für ein gutes Jahr. Fundamental könnte dies von einer im Wahlkampf befindlichen US-Administration gestützt werden, die über die Notenbank als auch über wirtschaftspolitische Impulse für eine gute Konjunktur und einen sich bessernden Arbeitsmarkt sorgen wird. Darüber hinaus erwarten wir, als Folge von den nun eingepreisten schwächeren Wachstumsdaten aus China, eine Lockerung der dortigen Geldpolitik mit ebenfalls positiven Impulsen für die Weltkonjunktur. Die Gewinne vieler Unternehmen befinden sich auf Rekord-Niveaus, aber die Aktienkurse noch lange nicht. Selbst bei stagnierenden Gewinn-Aussichten -was nicht zu erwarten ist- sollte dies eine gute Basis für die Märkte sein", resümiert der Gecam-Fondsmanager.
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