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15:09 Uhr, 09.03.2012

Für einer dauerhafte Rallye chinesischer Small Caps ist es zu früh

Frankfurt (BoerseGo.de) - Europa hat Sorgen vor einer erneuten Rezession - in den USA erwarten manche Beobachter nach den Aufwärtsbewegungen der vergangenen Monate wieder deutliche Rückschläge. Und was macht China in dieser Situation? Die Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung in China steigt unter Experten seit einiger Zeit. Aktien kleiner chinesischer Firmen haben sich dementsprechend zuletzt etwas erholt. Eine dauerhafte Rallye wird nach Einschätzung von Mikio Kumada, Global Strategist bei LGT Capital Management, aber erst nach einer klaren Entspannung des Zinsausblicks in China erfolgen.

Aktien kleinerer chinesischer Unternehmen reagierten sensibler auf Zinsbewegungen, als auf Veränderungen der Einlagenquote, so der LGT-Experte. Nachdem China im November 2009 mit den Erhöhungen der Einlagenquote begann, verlor dieses Marktsegment im internationalen Vergleich an Stärke. Doch die eigentliche relative Talfahrt der chinesischen Nebenwerte setzte erst nach der ersten Zinserhöhung ein Jahr später ein, also im November 2010. Dementsprechend begann sich eine gewisse Stabilisierung in diesem Segment abzuzeichnen, nachdem im November 2011 die Einlagenquote wieder zu sinken begann. Nach diesem Muster sei erst nach dem Beginn von Zinssenkungen mit einer dauerhaften Rückkehr der relativen Stärke chinesischer Small Caps zu rechnen.

Der Beginn von Zinssenkungen in China würde die relative Schwäche chinesischer Aktien wohl in der Tat beenden, beginnend mit einer Erholung der Nebenwerte. Doch dafür ist es laut Kumada noch zu früh: „Das Kreditwachstum in China ist im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum immer noch zu hoch. Damit riskiert China, dass es die USA im Bereich der Verschuldung einholt, bevor es auch nur annähernd an deren Wirtschaftsleistung herankommt“, so der Experte. Gleichzeitig stelle die Inflation weiterhin ein unmittelbares und greifbares Risiko für China dar.

Die mögliche relative Stabilisierung der Small Caps in China sei eine interessante Entwicklung, die in den weiter beobachtet werden sollte. Die Zeit für ein erhöhtes Aktienexposure in China und den asiatischen Schwellenländern sei jedoch noch nicht gekommen mahnt Kumada. Zumindest nicht auf Basis von „Wetten“, dass China demnächst die Schleusen für billigere Kredite wieder öffnen wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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