Für China bleibt der europäische, vor allem der deutsche Markt hoch attraktiv
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Anleger wie Politiker schauen in dieser Woche mit gespanntem Blick nach China: Am Mittwoch beginnt der der Parteitag der Kommunistischen Partei, bei dem Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Machtfülle weiter ausbauen will. Xi wird seine Führungsmannschaft für die kommenden fünf Jahre präsentierten. Bei der Neubesetzung des Politbüros und dessen Ständigen Ausschusses plant er, weitere Gefolgsleute in Spitzenpositionen zu hieven, um andere Gruppierungen zu schwächen. „Xi Jinping hat jetzt die Macht, um die ganze Lage zu kontrollieren", sagte der Politikprofessor Wu Qiang von der Pekinger Tsinghua-Universität. „Es gibt keine gleichstarken Fraktionen, die ein Gegengewicht bilden.“ Xi Jinpings Leute würden in führende Positionen gebracht. Das frühere kollektive Führungsmodell durch Interessengruppen und Fraktionen werde in ein politisches Regime mit persönlicher Zentralisierung der Macht" umgewandelt.
Zugleich scheinen Chinas Konzerne auch in Europa wieder angreifen zu wollen. Eine Zeit lang hatte der chinesische Staat große Deals von Firmen im Ausland eingedämmt. Der Parteitag in Peking dürfte ihnen die nötige Rückendeckung geben, schreibt das Handelsblatt. „Die Versammlung stellt die Weichen in der Wirtschaftspolitik. Dabei wird die Marschrichtung für Übernahmen ausländischer Unternehmen ein zentraler Punkt sein“, so das Blatt. Es gebe Anzeichen dafür, dass es nach dem Parteikongress wieder zu einer Belebung der Übernahmetätigkeit kommt, zitiert die Zeitung Yi Sun, Partnerin der Unternehmensberatung EY. „In den kommenden zwölf Monaten werden wir wieder Milliardendeals mit chinesischer Beteiligung in Deutschland und Europa sehen. Darunter werden auch wieder börsennotierte Gesellschaften sein", prognostiziert die China-Expertin. Auf der Einkaufsliste stünden vor allem Banken, Versicherungen, Pharmaunternehmen und die Automatisierungstechnik, aber auch Altersheimbetreiber und Pflegeunternehmen.
Besonders locke die Chinesen derzeit das Geschäft für rezeptfreie Medikamente von Merck, das eine Plattform für weitere Akquisitionen sein könnte. Im Pharmabereich glauben die Chinesen, dass sie großen Aufholbedarf haben, zitiert das Handelsblatt einen Insider. Auch die Münchener Osram rücke wieder in den Blick der Chinesen. Dabei seine die Chinesen auch bereit höhere Preise zu akzeptieren.
https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/...