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10:25 Uhr, 21.11.2016

Fünf schlagkräftige Argumente für Low-Volatility-Aktien im Portfolio

Low-Volatility-Aktien sind laut Ernesto Ramos, Head of Equities US bei BMO Global Asset Management, eine attraktive Ergänzung für jedes Portfolio.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 18.867,93 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Montreal (GodmodeTrader.de) – „Höhere Risiken werden mit höheren Renditen belohnt“ – so lautet eine alte Regel in der Kapitalanlage. Low-Volatility-Aktien stellen dieses Prinzip allerdings auf den Kopf. Denn schwankungsarme Titel haben über Jahrzehnte hinweg eine bessere Wertentwicklung erzielt, als ihre volatileren Pendants. Deshalb sind Low-Volatility-Aktien laut Ernesto Ramos, Head of Equities US bei BMO Global Asset Management, eine attraktive Ergänzung für jedes Portfolio. Für diese Empfehlung führt Ramos fünf schlagkräftige Argumente an:

1. Low-Volatility-Aktien machen sich eine Marktanomalie zunutze

Wissenschaftliche Studien belegten, dass Investoren die zu erwartenden Renditen risikoreicher Aktien höher einschätzten, als diese tatsächlich seien. Folglich seien risikoreiche im Vergleich zu schwankungsarmen Titeln überbewertet. „Unsere Low-Volatility-Strategie nutzt diese Abweichung aus und sucht gleichzeitig nach unterbewerteten, aber stark nachgefragten Qualitätsunternehmen“, erklärt Ramos. „In der Kombination entsteht ein Portfolio mit risikoarmen und qualitativ hochwertigen Aktien mit guter Bewertung, das außergewöhnliche Renditen erzielen kann.“

2. Low-Volatility-Aktien steigern die Rendite

Investments in Low-Volatility-Aktien böten statistisch belegt die Möglichkeit, Renditen über dem Marktdurchschnitt zu erzielen. Die Marktanomalie weise eine Größe von wirtschaftlicher Bedeutung auf: Im schwankungsärmsten Quintil erwirtschafteten US-Aktien zwischen 1970 und 2011 ein Alpha von fünf Prozent jährlich. Dagegen könne ein Großteil der besten Fondsmanager in dem viel kürzeren Zeitraum von 1980 und 2000 wesentlich weniger Alpha erzielen. Lediglich bei drei von 495 untersuchten Fonds habe die Überrendite über fünf Prozent gelegen, und nur 43 Fonds hätten ein Alpha von über zwei Prozent nachweisen können.

3. Low-Volatility-Aktien ermöglichen kontrolliertes Risiko

Wer in schwankungsarme Aktien investiere, reduziere das Risiko im Portfolio, ohne dabei die Renditeerwartungen im Hinblick auf den gesamten Marktzyklus zu mindern. Die Berechnung beispielhafter Aktienportfolios mit und ohne schwankungsarmen Titeln über einen vollen Marktzyklus hinweg zeige, dass Low-Volatility-Strategien Renditen in gleicher Höhe erzielten, dabei jedoch nur 60 bis 70 Prozent des Risikos eingingen. Professionellen Anlegern entstehe daraus sogar ein weiterer Vorteil, sagt Ramos: „Anleger können das frei werdende Risikobudget in Anlageklassen investieren, die ein höheres Renditepotenzial haben.“

4. Low-Volatility-Aktien bieten Schutz vor Kursverlusten

Eine besondere Stärke spielen Low-Volatility-Aktien in schwächeren Marktphasen aus. Bei Abwärtsbewegungen fielen sie weniger stark als der Durchschnitt und erlaubten es dem Portfolio, sich von Verlusten schneller zu erholen. Mit Blick auf die Wertentwicklung sei der Effekt enorm: Die tatsächlich realisierten Erträge nach zwei starken Marktbewegungen (minus 30 Prozent / plus 30 Prozent) lägen mehr als doppelt so viel im Minus als nach schwächeren Marktbewegungen (minus 20 Prozent / plus 20 Prozent). Um starke Kursverluste im Portfolio auszugleichen, müsse die positive Rendite außerdem viel höher liegen, als bei geringeren Verlusten.

5. Aktives Management sichert Low-Volatility-Strategien ab

Da die Volatilität an den Märkten hoch sei, erfreuten sich Low-Volatility-Strategien immer größerer Beliebtheit. Alleine im ersten Quartal 2016 hätten Low-Volatility-ETFs wie der iShares Edge MSCI Min Vol USA ETF (USMV) und der PowerShares S&P 500 Low Volatility Portfolio (SPLV) Zuflüsse in Höhe von rund zehn Milliarden US-Dollar verzeichnet. „Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage, ob die Bewertungen in diesem Segment noch fair sind, oder ob sich eine Blase bildet. Antworten darauf kann aktives Management liefern, das Risiken, einschließlich des Bewertungsrisikos, auf vielen Wegen und mit verschiedenen Techniken bemisst und reduziert“, so Ramos.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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