Fünf Dinge, die wir im Mai im Blick haben sollten
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Atlanta (GodmodeTrader.de) - Im Mai werden sich die Blicke der Marktteilnehmer vor allem auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne sowie mögliche Entscheidungen über Schutzzölle und den Atom-Deal mit dem Iran richten. Im Folgenden geht es um fünf Dinge, die wir im Mai im Blick haben sollten, wie Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist bei Invesco, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
1. Eine höhere Marktsensibilität
Die Märkte dürften zunehmend empfindlich auf jeglichen Hinweis reagieren, der dafür spreche, dass das globale Wachstum und/oder die Unternehmensgewinne ihren Höchststand überschritten haben könnten. Das gleiche gelte für Änderungen der zehnjährigen Treasury-Rendite. Daher sollte man sich darauf einstellen, dass die Aktienmärkte mit unverhältnismäßig starken Kursausschlägen auf Wirtschaftsdaten, Kommentare von Unternehmen und andere scheinbar unbedeutende Entwicklungen reagieren könnten, heißt es.
2. Fed-Entscheidung
„Bei seiner anstehenden Sitzung in dieser Woche wird der Offenmarktausschuss der Fed vermutlich vor allem die Inflationsentwicklung diskutieren. Mehrere Indikatoren haben zuletzt auf eine anziehende Teuerung hingedeutet. Dazu gehört der von der Fed am meisten beachtete Inflationsindikator, die PCE-Kerninflation, die im März auf 1,9 Prozent angestiegen ist. Vor diesem Hintergrund rechne ich in diesem Jahr mit drei weiteren Zinserhöhungen der Fed. Der Offenmarktausschuss könnte diese Entwicklung sogar zum Anlass nehmen, die Bilanznormalisierung zu beschleunigen. Das hätte erheblich dramatischere Auswirkungen an den Märkten als eine zusätzliche Zinserhöhung. Wir werden nicht nur bei den in dieser Woche anstehenden Ankündigungen genau hinhören (die Fed wird vermutlich erwähnen, dass sich die Inflation ihrem Zielwert weiter genähert hat), sondern auch das Sitzungsprotokoll kritisch lesen, um ein besseres Bild der Stimmung im Offenmarktausschuss zu erhalten“, so Hooper.
3. Entscheidungen über Schutzzölle
US-Präsident Donald Trump werde über die Anwendung 25-prozentiger Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Europäischen Union entscheiden, für die bislang eine vorübergehende Ausnahmeregelung gelte. Das sei eine Entscheidung von potenziell erheblicher Tragweite, da sie das Wirtschaftswachstum in der Eurozone bremsen könnte – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft ohnehin bereits an Fahrt verloren habe, wie die jüngste Verlangsamung des Wachstums der breiten Geldmenge M3 erneut bestätigt habe. Außerdem könnte eine Aufhebung der Ausnahmeregelung die weltweiten protektionistischen Tendenzen noch weiter anfachen. Man werde die diesbezüglichen Entwicklungen genau beobachten, da die Märkte, zumindest in Europa, sehr negativ reagieren könnten, heißt es weiter.
4. Iran
„In Kürze – voraussichtlich bis zum 12. Mai – wird der US-Präsident zudem über die Zukunft des Nuklearabkommens mit dem Iran entscheiden. Mit seinem Besuch in den USA hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der vergangenen Woche versucht, den Deal zu retten, bevor er im Anschluss Bereitschaft signalisiert hat, mit dem Iran über ein neues Atomabkommen zu verhandeln. Macron selbst aber zweifelt daran, dass es ihm gelungen sein könnte, eine Aufkündigung des Atomdeals durch die USA zu verhindern. Das könnte zu noch mehr Verunsicherung führen und den Aufwärtsdruck auf den Ölpreis – sowie den Abwärtsdruck auf die Aktienkurse – erhöhen“, so Hooper.
5. US-chinesische Handelsgespräche
In der vergangenen Woche hat sich eine US-amerikanische Handelsdelegation mit chinesischen Regierungsvertretern in Beijing getroffen. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels (30. Mai) habe viel dafür gesprochen, dass China bei diesen Verhandlungen eine harte Haltung einnehmen werde. Denn die zwei drastischsten Forderungen der USA – eine verbindliche Rückführung des Handelsdefizits der USA mit China sowie eine Obergrenze für chinesische Investitionen in die amerikanische Technologieindustrie – habe China stets vehement zurückgewiesen, heißt es weiter. „Wir werden die diesbezügliche Entwicklung genau verfolgen, da die Wahrscheinlichkeit eines negativen Verhandlungsergebnisses – und damit einer protektionistischen Abwärtsspirale – zuzunehmen scheint“, so Hooper.
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