FTX/COINBASE/ROBINHOOD - Die Auswirkungen des Kryptobebens
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Erwähnte Instrumente
- FTX Token FTT/USDKursstand: 3,81120 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Robinhood MarketsKursstand: 9,740 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- FTX Token FTT/USD - Kurs: 3,81120 $ (Bitfinex)
- Robinhood Markets - WKN: A3CVQC - ISIN: US7707001027 - Kurs: 9,740 $ (Nasdaq)
- Coinbase Global Inc - WKN: A2QP7J - ISIN: US19260Q1076 - Kurs: 50,830 $ (Nasdaq)
So sieht das also aus, wenn es im Kryptomarkt zu einem "Bankrun" kommt. Da schimpfen die Kryptoanhänger seit eh und je über das alte Bankensystem und dann gerät die drittgrößte Kryptobörse FTX in Zahlungsschwierigkeiten, legt die Auszahlungsfunktion auf Eis und alle geraten in Panik, als würde die Deutsche Bank kollabieren. Im Mittelpunkt steht dabei Sam Bankman-Fried (SBF), mein Kollege Sascha Huber berichtete.
Gestern überschlugen sich die Ereignisse regelrecht. Nachdem SBF zuvor noch beteuert hatte, es gebe keine Probleme bei FTX, musste er nun große Teile des Unternehmens verkaufen. Und an wen? Tja, gerade an seinen Erzrivalen Changpeng Zhao, seines Zeichens CEO des Marktführers Binance. Ein Kaufpreis wurde bislang nicht genannt. Noch habe Binance auch das Recht, vom Deal zurückzutreten. Nicht betroffen von der Transaktion sei das US-Geschäft, das in einem separaten Unternehmen geführt wird. Eine Übernahme dieses Geschäfts durch den chinesischen Konkurrenten dürfte auch bei den Behörden nur schwer durchzubekommen sein.
Der hauseigende FTX-Token kollabierte nach den News, Bitcoin fiel auf ein neues Jahrestief. Die Verkaufswellen zogen sich durch den kompletten Sektor. Der durch die Geschehnisse bei Terra in diesem Jahr schon heftig durchgeschüttelte Kryptosektor kommt damit nicht zur Ruhe. Interessant sind die Schwierigkeiten bei FTX vor allen Dingen deshalb, weil sich SBF das ganze Jahr über schon als "weißer Ritter der Kryptobranche" aufgespielt und einige strauchelnde Konkurrenten übernommen hatte. Nun braucht er selbst einen weißen Ritter.
Aufmerksam auf SBF wurde ich aber vor allen Dingen durch den Einstieg beim Neobroker Robinhood. Die Aktie kollabierte gestern ebenfalls, da eine Komplettübernahme oder weitere Aufstockung durch den Großinvestor nun in weite Ferne gerückt ist.
Schlussendlich sackte auch die Aktie der zweitgrößten Kryptobörse, Coinbase Global, gestern zweistellig ab. Da spielt natürlich vor allen Dingen die Psychologie eine Rolle. Wenn die drittgrößte Kryptobörse strauchelt, was ist dann mit der Nummer 2? Vom kurzzeitigen Anstieg nach den Horrorzahlen in der Vorwoche ist bei der Aktie nichts mehr übrig.
Fazit: Wenn man sich die Geschehnisse im Kryptosektor in diesem Jahr ansieht, so muss man zwangsläufig zum Schluss kommen, dass regulatorische Maßnahmen eher zu begrüßen denn zu verteufeln wären. Wie hat es SBF bei CNBC selbst so schön formuliert? "Dies ist der Wilde Westen und der Wilde Westen ist gefährlich." Ein bißchen weniger wild würde wohl nicht schaden.
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