FTD: Sparkassen maulen wegen neuer Moody's-Regel
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Hamburg/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Ratingagentur Moody's hat sich laut einem Pressebericht beim Dachverband der Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes –DSGV- höchst unbeliebt gemacht. Wie die Financial Times Deutschland am Freitag berichtet, will die Agentur die staatliche oder anderweitige Unterstützung eines Instituts nicht mehr bei der Bonität berücksichtigen - es sei denn, das Land oder eine Kommune schließen selbst einen Ratingvertrag mit Moody's ab. Die FTD zitiert aus einem ihr vorliegenden Moody's-Rundschreiben von Anfang August.
Würde die Unterstützungszusage etwa einer Kommune bei einer Sparkasse nicht mehr anerkannt, könnte sich die Ratingnote deutlich verschlechtern und die Refinanzierung extrem verteuern, vermuten DSGV-Vertreter. "Wir lehnen Koppelungen und Zwangsverträge dieser Art ab", sagte ein Sprecher des DSGV der Zeitung. Ratinganalyst Mathias Külpmann sagte demgegenüber, dass die Ratings den sich ändernden Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen hätten. „Wo die Agentur die Unterstützung von Dritten berücksichtigt und deshalb höhere Ratings vergibt, müssen sie ein genaues Verständnis für die Bonität haben und diese fortlaufend prüfen können“.
Moody's überprüft derzeit auch die Bonitätsnoten der Landesbanken. Der Hintergrund: Die Rating-Spezialisten zweifeln zunehmend an der langfristigen Bereitschaft der Bundesländer und Sparkassen, ihre Landesbanken zu stützen. Bis Mitte September bittet die Agentur die Marktteilnehmer - Investoren und Emittenten - um Stellungnahme.
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