FTD: Investoren sollten SGL Carbon erst mal abschreiben
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Wiesbaden/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Anleger müssen laut einem Pressebericht mit weiteren Abschreibungen beim Graphit- und Karbonherstelle SGL Carbon rechnen. Hintergrund seien die Probleme mit dem Flugzeugbauer Boeing und mit Windanlagenbetreibern, schreibt die „Financial Times Deutschland“ am Freitag und bezieht sich dabei auf den aktuellen Aktionärsbrief. Denn darin heiße es: „Entsprechend könnte es erforderlich werden, die Werthaltigkeit der Vermögenswerte in der Bilanz neu zu beurteilen“. Im dritten Quartal musste SGL 54 Millionen Euro abschreiben, weil Boeing Lieferprobleme hat und zudem die Modellpolitik änderte. Daher fiel ein Nettoverlust im dritten Quartal von 23 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 22 Millionen Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das unterstreiche die Risiken jener Sparte, die ein wesentlicher Grund für die Hausse der SGL- Aktie sei, schlussfolgert das Blatt.
Die Wertberichtigung fällt in das Geschäft mit Karbonfasern. Die Sparte trägt bisher zwar nur zu einem Sechstel zum Konzernumsatz bei. Sie ist aber zukunftsträchtig, weil Autobauer wie BMW die Materialien künftig vermehrt für leichtere Fahrzeuge einsetzen wollen. Momentan werden Karbonfasern aber vor allem in der Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen und in Flugzeugleitwerken benötigt. Doch genau hier häufen sich die aktuellen Probleme: Windenergiefirmen hatten zuletzt Schwierigkeiten, ihre Projekte zu finanzieren, und bestellten deswegen weniger. Zudem will Großkunde Boeing von seinem Karbonflieger Dreamliner 787-8 deutlich weniger Maschinen herstellen als urspünglich geplant. Einige langfristige Lieferverträge mit dem Boeing-Zulieferer seien deswegen nicht mehr werthaltig, heißt es laut FTD in dem Aktionärsbrief. Daraus habe sich die hohe Abschreibung im dritten Quartal ergeben.
In den ersten neun Monaten des Jahres hat der Wiesbadener Konzern laut Angaben von Donnerstag mit 1,26 Milliarden Euro gut 12 Prozent weniger umgesetzt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Während sich die etablierten Geschäftsfelder Performance Products (PP) und Graphite Materials & Systems im Rahmen der Erwartungen entwickelten, wurde das Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites (CFC) durch die hohen Abschreibungen belastet. Beim operativen Betriebsergebnis vor Steuern wurden 80,7 Millionen Euro erzielt, nach 128,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis kletterte indes um 8,4 Prozent auf 134,9 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein magerer Gewinn von 0,9 Millionen Euro, nach 56,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
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