FTD: Deutsche Bankkunden zahlen für Regulierung der Branche
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Deutsche Bankkunden müssen laut einem Pressebericht für die strengere Regulierung der Bankenbranche kräftig in die Tasche greifen. Wie die Financial Times Deutschland am Montag berichtet, ist der Preisunterschied zwischen dem Zentralbankgeld, das sich die Banken leihen, und den Konditionen, die sie Kunden gewähren, so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Studie des Analysehauses Barkow Consulting.
Demnach liegt die Marge bei Firmenkrediten derzeit bei bei 1,95 Prozentpunkten und damit deutlich über Vorkrisenniveau. Analog stellt sich die Lage im Privatkundenbereich dar. Barkow zufolge notiere die Zinsmarge nahe am Rekordniveau aus dem Sommer, schreibt die FTD. Das Privatkunden-Segment ist mit einem ausstehenden Finanzierungsvolumen von 1000 Milliarden Euro der größte Teilmarkt überhaupt für die Institute in Deutschland.
Damit würden die Auswirkungen der strengeren Regulierung nach Basel III immer deutlicher zu Tage treten, schlussfolgert das Blatt. Dem Regelwerk zufolge müssen Kreditinstitute risikobehaftete Geschäfte mit deutlich mehr Eigenkapital unterlegen, um einen höheren Risikopuffer aufzuweisen. Die Kosten dafür reichen sie offenbar eins zu eins an ihre Kunden weiter. Die Vorschriften sollen eigentlich erst im kommenden Jahr in Kraft treten, sind aber von den meisten Instituten bereits jetzt umgesetzt. „Um die gleiche Zielrendite zu erreichen, kommen die Banken an der Erhöhung der Margen nicht vorbei“, sagte Peter Barkow, Chef der Beratungsfirma der FTD. Der Kreditexperte glaubt jedoch nicht, dass die aktuell hohen Konditionen von Dauer sind. „Es ist wahrscheinlich, dass die Margen wieder zurückgehen werden." In der Baufinanzierung zeichne sich der Trend bereits seit einigen Monaten ab. Ähnliche Entwicklungen erwartet er im Geschäft mit Firmengroßkrediten.
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