Nachricht
11:06 Uhr, 30.11.2012

FTD: Der "Euro-Finanzminister" findet Zustimmung

Brüssel (BoerseGo.de) - Führende Ökonomen begrüßen laut einem Pressebericht die jüngsten Pläne der EU-Kommission, einen eigenen Finanzminister für die Euro-Zone aufzustellen. Eine Währungsunion brauche letztlich eine politische Union und damit auch einen gemeinsamen Finanzminister, sagte Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Mundell der „Financial Times Deutschland" (Freitag). Die nationalen Regierungen und die EU-Kommission müssten die Verantwortung für die Haushaltspolitik teilen, so Mundell. Die Praxis zeige, dass nationale Regierungen nicht die notwendige Verantwortung in der Fiskalpolitik zeigten, die für den Zusammenhalt einer Währungszone erforderlich sei.

Peter Bofinger, Sachverständiger der Bundesregierung stimmt zu: Wenn man sich für den Erhalt des Euro entscheide, müsse man den Weg zu einer politischen Union und einem gemeinsamen EU-Finanzminister konsequent zu Ende gehen, so Bofinger gegenüber der Zeitung. Nicht alle Ökonomen teilen aber laut FTD diese Position. Der Genfer Währungsexperte Charles Wyplosz etwa fordert schärfere nationale Regeln.

Kommissionschef José Manuel Barroso hatte am Mittwoch sein Konzept für den Umbau der Euro-Zone zu einer „echten Wirtschafts- und Währungsunion“ vorgelegt. Dazu soll eine Bankenunion gehören, aber auch ein eigener Haushalt für die Euro-Zone, ein Finanzminister, Gemeinschaftsanleihen und ein Abwicklungsfonds für marode Banken. Den Plänen zufolge würde ein Euro-Finanzministerium in Krisenfällen oder bei vorübergehenden Ungleichgewichten einen Finanzausgleich zwischen den Staaten der Währungsunion organisieren.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten