FT: Siemens will sich aus NSN zurückziehen

München (BoerseGo.de) - Der Industriekonzern Siemens will sich einem Pressebericht zufolge ganz oder zumindest teilweise von dem Joint Venture mit Nokia NSN (Nokia Siemens Networks) lösen. Die berichtet die „Financial Times“ am Montag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Ab dem kommenden April wäre es den beiden Eigentümern gestattet, einen einseitigen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen zu realisieren. Ab diesem Monat läuft die sechsjährige Haltefrist ab. Siemens werde auf jeden Fall aktiv werden, meldet die Zeitung. Auch ein Teilausstieg auf weniger als 20 Prozent von den derzeitigen 50 Prozent sei eine Option, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben einer Person aus dem Umfeld des Konzerns liegt der Wert der Siemens-Anteile bei rund 5 Milliarden Euro. NSN schreibt seit seiner Gründung 2007 durchweg Verluste.

Einem weiteren Pressebericht zufolge steht dem DAX-Konzern offenbar neuer Ärger ins Haus. Mehrere Siemens-Anteilseigner wollen die Abspaltung der Lichttochter Osram nicht akzeptieren und gerichtlich dagegen vorgehen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Samstag berichtet. Demnach soll noch an diesem Montag Klage beim Landgericht München eingereicht werden. Damit könnte sich der für das Frühjahr geplante Börsengang von Osram erneut verzögern. Gespräche zwischen beiden Seiten seien abgebrochen worden, hieß es.

Die Siemens-Hauptversammlung hatte der Abspaltung mit 98 Prozent zugestimmt. Siemens will nur nur noch 19,5 Prozent der Osram-Anteile behalten. Nach Angaben eines Konzernsprechers gegenüber dpa-AFX wird bei etwaigen Klagen die Beantragung eines sog. Freigabeverfahrens geprüft, damit der Beschluss der Hauptversammlung trotz Klage in das Handelsregister eingetragen werden kann. Siemens-Aktionäre erhalten für jeweils 10 Papiere einen Osram-Schein.