Nachricht
13:20 Uhr, 18.03.2011

FT: EBA-Bankenaufseher verlangt neue Kapitalzusagen für angeschlagene Banken

London (BoerseGo.de) - Laut dem Chef der neuen EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA Andrea Enria sollen die Mitgliedsländer klare Vorgaben für angeschlagene Banken finden. Institute mit nur geringer Kapitaldecke müssten wissen, mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen haben, sollten sie ihre Lücken nicht füllen können, meint Enria laut der Financial Times von Freitag. Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse des neuen Stresstests Ende Juni sollten die Mitgliedsländer zudem konkrete Möglichkeiten ausloten, wie etwaige Kapitallücken bei Geldhäusern geschlossen werden könnten. So warb er beispielsweise dafür, den im Stresstest im vergangenen Juli durchgefallenen Banken eine strikte Frist zu setzen, innerhalb der sie sich neues Geld besorgen müssen.

Mit der Forderung bahnen sich Konflikte mit den Regierungen der Mitgliedsländer an. Deutschland hat bereits mehrfach signalisiert, dass bei Hilfen für Finanzinstitute das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Weitere Staatshilfen kommen für die Regierung nach Einrichtung des Soffin-Fonds nicht in Betracht.

Mit einer härteten Gangart will Enria Fehler aus dem ersten Stresstest im vergangenen Jahr umschiffen. Damals waren die Institute noch gut davon gekommen, lediglich sieben von 91 Finanzhäusern fielen durch. Bei dem neuen Stresstest wird untersucht, ob eine Bank bei einem Wirtschaftsabschwung und einem Zinsschock genug Kapital hat. Dabei wird das "Worst-Case"-Szenario negativer ausgelegt werden als im ersten Stresstest.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten