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07:53 Uhr, 01.08.2012

Frankreich macht Ernst und führt Finanztransaktionssteuer ein

Paris (BoerseGo.de) – Das von dem Sozialisten Francois Hollande regierte Frankreich wagt der Vorstoß und führt eine Finanztransaktionssteuer ein. Ab dem heutigen Mittwoch muss eine Steuerabgabe in Höhe von 0,2 Prozent auf Handelsgeschäfte mit Aktien von Unternehmen gezahlt werden, die ihren Sitz in Frankreich haben. Es sei denn der Handel findet mit Aktien von Gesellschaften statt, deren Börsenwert unter der Schwelle von einer Milliarde Euro liegt.

Eine weitere neue Abgabe in Höhe von 0,01 Prozent erhebt Paris auf Transaktionen im Hochfrequenzhandel und bei besonderen Kreditausfallversicherungen. Unternehmens- und Staatsanleihen werden vorerst nicht besteuert. Die schon unter Nicolas Sarkozy beschlossene Finanztransaktionssteuer wurde nun verschärft. Sie soll bis Jahresende einen dreistelligen Millionenbetrag einbringen.

Das französische Parlament hat zudem ein Reformpaket verabschiedet, das erhebliche Steuererhöhungen für Spitzenverdiener und Großunternehmen vorsieht. Allein eine Sonderabgabe zur Vermögenssteuer soll bis Jahresende 2,3 Milliarden Euro in die beanspruchten Staatskassen spülen, insgesamt wird mit Mehreinnahmen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro gerechnet. Zusammen mit den Abgabenerhöhungen hat die neue linke Mehrheit im Parlament mehrere Projekte des früheren Präsidenten Sarkozy eingestampft. Unter anderem wurden die Steuerbefreiung von Überstunden und die sogenannte soziale Mehrwertsteuer aufgegeben. Letztere sollte ursprünglich im Oktober eingeführt werden, um Unternehmen von Sozialabgaben entlasten zu können.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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