Fracking noch lange nicht am Ende
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Es ist ein Streit um die Profitabilität von Fracking entbrannt. Die einen sehen den Break-Even bei 80 USD pro Barrel, andere sehen ihn bei 60 USD. Beides ist falsch. Es gibt nicht den einen Break-Even Preis. In den USA wird inzwischen an so vielen Orten mit unterschiedlichen Kosten produziert, dass der Durchschnittspreis wenig Aussagekraft hat. Einige Gebiete sind inzwischen definitiv unrentabel. Das waren sie allerdings auch schon vor dem Preissturz. Einige Ölfelder haben Produktionskosten von 100 USD pro Barrel und mehr. Dort war und ist allerdings nicht der Großteil der Produktion angesiedelt. Das meiste Öl wird zu deutlich niedrigeren Kosten produziert.
Der nach Produktionsmenge gewichtete Break-Event Preis wird auf 65 USD geschätzt. Das ist ein Niveau, welches bald erreicht ist. Einige Produzenten werden große Probleme bekommen, zumal die Erschließung der Quellen viel Geld gekostet hat. Die Schulden sind hoch und mit negativen Förderrenditen verlieren die Geldgeber irgendwann die Nerven. Produzenten, deren Förderung in Gebieten wie Permian Wolfcamp konzentriert ist und zu 55 USD produzieren, haben noch einen gewissen Spielraum.
Ebenso bedeutet ein Ölpreis unter Break-Even nicht gleich Verluste in der Bilanz. Die meisten Produzenten haben enorme Hedge Positionen bis Ende 2016 mit Durchschnittspreisen von 90 USD und mehr. Es ist daher unwahrscheinlich, dass bis 2016 ein Massensterben von Produzenten stattfindet. Und noch etwas unterstützt die Unternehmen. Als Nebenprodukt der Ölförderung wird auch viel Erdgas produziert. Die Margen sind hier noch nicht so stark unter Druck. Solange das so bleibt, kann die Gasproduktion die Ölförderung subventionieren. Je nach Produzent lässt das einen Spielraum von 5 bis 10 USD nach unten.
Um den Fracking Boom wirklich zu gefährden muss der Ölpreis unter 50 USD fallen – und zwar möglichst schnell. Die Hedges laufen in anderthalb bis zwei Jahren aus. Die Produktionskosten sinken, aber zu langsam, um einen Preis von 50 USD zu kompensieren und die Einnahmen aus dem Gasgeschäft reichen bei 50 USD nicht mehr, um die Ölproduktion zu subventionieren.
Das Szenario ist nicht von der Hand zu weisen. Dazu muss Öl unter 50 USD sinken und dort mindestens zwei Jahre verharren. Ob es letztlich so kommen wird, das kann keiner mit Sicherheit sagen. Die Möglichkeit dafür besteht. Nach derzeitigem Stand ist Fracking aber noch lange nicht am Ende und die Jahresendberichte sollte Aufschluss darüber geben wie die Produzenten mit der Situation umgehen. Dann dürfte relativ bald feststehen, auf was sich Investoren einstellen müssen.
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Die USA werden mit ihrer Politik, die nur darauf aus ist, die Vorherrschaft der USA weiterhin zu sichern, kräftig auf die Schnauze fallen. Je früher das passiert, umso besser und billiger ist das für die Menschheit.
Der durch die USA selbst inszenierte tiefe Ölpreis hat das Potential, die nächste Finanzkrise in den USA zu verursachen. Hoffentlich zerreiße es finanziell dabei einige US-Banken so richtig, dass endlich ein Umdenken stattfinden kann.
Herr Schmale, es fällt auf, dass Sie sehr oft pro USA argumentieren und dabei die Zusammenhänge vernachlässigen.