Analyse
14:14 Uhr, 07.02.2025

FORTINET – Noch immer mein Cybersecurity-Favorit?

Fortinet hat mit den Zahlen für das vierte Quartal 2024 erneut unter Beweis gestellt, wieso ich die Aktie zuletzt sogar einen Tick positiver sah als CrowdStrike. Allerdings gibt es auch einige kritische Punkte. Daher schauen wir drauf, ob Fortinet sein Momentum halten kann.

Erwähnte Instrumente

  • Fortinet Inc.
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    Kursstand: 104,720 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Fortinet Inc. - WKN: A0YEFE - ISIN: US34959E1091 - Kurs: 104,720 $ (Nasdaq)

Fortinet hat mit den Zahlen für das vierte Quartal 2024 erneut unter Beweis gestellt, wieso ich die Aktie zuletzt sogar einen Tick positiver sah als Crowdstrike; insbesondere unter den bereits profitabel operierenden Cybersecurity-Firmen.

Ein Umsatzwachstum von 17 % im Jahresvergleich sowie eine Rekord-Non-GAAP-EBIT-Marge von 39 % machen die Profitabilität deutlich. Erfreulicherweise konnte auch der Produktumsatz um 18 % zulegen, nachdem dieses Segment zuvor unter Druck geraten war. Gleichzeitig wuchs der Bereich der wiederkehrenden Umsätze aus Security Operations und SASE (Secure Access Service Edge) mit über 30 %.

Allerdings gibt es auch einige kritische Punkte. Während das Umsatzwachstum überzeugte, fiel das Wachstum der Billings mit +7,4 % schwächer aus als erwartet.

Daher schauen wir in der Analyse drauf, ob Fortinet sein Momentum halten kann, oder ob die verhaltene Entwicklung der Billings auf eine Wachstumsverlangsamung hindeutet und es nach der phänomenalen Kursrally "Auf Wiedersehen!" heißt.

Finanzergebnisse Q4 2024

Fortinet erzielte im vierten Quartal 2024 einen Umsatz von 1,66 Milliarden USD, was einem Anstieg von 17,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Produktumsatz wuchs um 17,6 %, während der Service-Umsatz um 17,2 % zulegte. Dies ist besonders bemerkenswert, da das Produktgeschäft im vergangenen Jahr rückläufig war. Die Billings erreichten 2,00 Milliarden USD, was einem moderaten Anstieg von 7,4 % entspricht. Die Margen konnte man durch die Bank weg ausbauen.

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Fortinet IR

Die GAAP-EBIT-Marge stieg auf 34,6 % (Vorjahr: 27,2 %), während die Non-GAAP-Marge einen Rekordwert von 39,2 % erreichte. Auch das Nettoergebnis verbesserte sich deutlich: Der GAAP-Gewinn stieg um 69 % auf 526 Millionen USD, während das Non-GAAP-Nettoergebnis mit 571,5 Millionen USD um 45,9 % wuchs. Der freie Cashflow konnte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 380 Millionen USD mehr als verdoppeln.

Der Bereich Unified SASE wuchs um 28 %, während Security Operations ARR um 32 % zulegen konnte. Diese Geschäftsfelder sind besonders interessant, da sie margenstark und wiederkehrend sind – ein klarer Vorteil für die langfristige Stabilität des Unternehmens.

Ausblick

Für das erste Quartal 2025 erwartet Fortinet einen Umsatz zwischen 1,50 und 1,56 Milliarden USD, was einem Wachstum von 13 % im Jahresvergleich entspricht. Die Billings sollen zwischen 1,52 und 1,60 Milliarden USD liegen, ein Plus von 11 %. Die Non-GAAP-Betriebsmarge wird auf 30 bis 31 % geschätzt, während der Non-GAAP-Gewinn pro Aktie zwischen 0,52 und 0,54 USD erwartet wird.

Für das Gesamtjahr 2025 gibt das Management eine Umsatzprognose zwischen 6,65 und 6,85 Milliarden USD aus, was einem Wachstum von 13 % entspricht. Besonders spannend ist die erwartete Margenentwicklung, denn die Non-GAAP-EBIT-Marge soll zwischen 31 und 33 % liegen.

Damit sieht es wachstumsseitig weiterhin ganz solide aus. Doch was sagt das Management zur schwächeren Entwicklung der Billings im Vergleich zum Umsatzwachstum?

Während der Umsatz im vierten Quartal um 17 % stieg, wuchsen die Billings nur um 7 %. CFO Keith Jensen erklärte, dass dies vor allem an einer zeitlichen Verschiebung größerer Deals lag, die ursprünglich für das vierte Quartal geplant waren, nun aber ins erste Quartal 2025 fallen. Zudem setzt Fortinet zunehmend auf langfristige Vertragsmodelle, die sich zwar positiv auf die Remaining Performance Obligations (RPO) auswirken, aber kurzfristig das Billings-Wachstum dämpfen.

Ein weiteres Thema im Earnings Call war die Frage, ob das starke Wachstum im Produktgeschäft nachhaltig ist oder nur ein kurzfristiger Effekt. Fortinet verzeichnete im vierten Quartal eine Erholung des Produktgeschäfts mit einem Umsatzanstieg von 18 %, nachdem dieses Segment im Vorjahr rückläufig war. Laut Fortinet-Management ist dies kein einmaliger Effekt, sondern sei vielmehr auf die beginnende Erneuerungswelle von Firewalls zurückzuführen, die sich bis 2026/27 fortsetzen soll. Großkunden beginnen bereits jetzt mit der Umstellung älterer Firewall-Modelle, was sich in den kommenden Jahren weiter verstärken dürfte. Besonders stark war das Wachstum im Mittelstandssegment (SMB), das mit über 30 % am dynamischsten zulegte, während größere Unternehmen in zyklischen Wellen investieren.

Angesichts der Konkurrenz von CrowdStrike und Palo Alto Networks, die verstärkt auf KI-gestützte Security-Lösungen setzen, waren auch die Kommentare zu KI in der Cybersicherheitsstrategie von Fortinet spannend. Dies ist auch einer der Gründe, wieso ich das Image von Fortinet auch heute noch immer für ein wenig verstaubt halte. Neben KI-gestützten Automatisierungslösungen, der firmeneigene FortiGuard AI, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und automatisch Gegenmaßnahmen einzuleiten, trainiert man auch an eigenen KI-Modelle für Security. Man arbeitet also dran.

Ein möglicher Wachstumstreiber ist das SASE-Upselling innerhalb des bestehenden Kundenstamms. Laut dem CFO liegt hier enormes Potenzial für weiteres Wachstum, da viele dieser Unternehmen ihre Netzwerksicherheit auf SASE umstellen werden. Dies zeigt sich auch in den Zahlen: Das ARR für Unified SASE wuchs im vergangenen Jahr um 28 %, während die Zahl der abgeschlossenen Fortinet SASE-Deals um 60 % stieg und sich die Pipeline nahezu verdoppelte. Damit ist Fortinet auch gut positioniert, um den Übergang zu cloudbasierten Sicherheitslösungen aktiv zu gestalten und zu monetarisieren. Wichtig vor dem Hintergrund von Wettbewerbern wie Zscaler, SentinelOne & Co.

Mein Cybersecurity-Aktien-Ranking erfährst Du hier

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Fazit

Fortinet hat ein starkes Quartal geliefert und konnte mit überzeugendem Umsatz- und Margenwachstum punkten. Der wiedererstarkte Produktumsatz und das hohe Wachstum in SASE und Security Operations zeigen in die richtige Richtung.

Das KGV basierend auf den erwarteten Gewinnen liegt bei 44,5 und damit im historischen Schnitt von 45,3. Die Umsätze sollen über die nächsten drei Jahre im Schnitt mit 15,7 % p.a., der FCF mit 18,4 % p.a. und der Gewinn mit 12,6 % p.a. wachsen. Das ist nicht mehr so günstig, wie zum Zeitpunkt, als ich die Aktie besonders interessant fand, aber weiterhin in Ordnung. Cybersecurity-Aktien handeln generell mit einem Bewertungspremium.


Viel Erfolg wünscht Dir Valentin

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