Kommentar
10:34 Uhr, 17.08.2010

Fokusverschiebung mit Folgen

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Cboe)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Was für ein Stimmungswechsel! Erst das neue Jahreshoch, in der Woche darauf direkt die kalte Dusche für die Bullen. Dabei sah in der vergangenen Woche doch wirklich noch alles gut aus. Keine bösen Überraschungen bei den Quartalszahlen, die US-Notenbank ohne Negativsignal, da die quantitativen Lockerungen nicht zurückgefahren werden, und frei werdende Liquidität durch fällige Wertpapiere wird wieder im US-Bondmarkt investiert. Genau darin aber liegt das eigentliche Problem für viele Investoren, die gedacht haben mögen, dass sich diese Liquiditätsmaßnahmen auch hierzulande für die Aktienmärkte in Form von Käufen positiv auswirken würden. Dabei beinhaltet diese Entscheidung der Fed nicht mehr als den Erhalt des Status quo, also kein Mehr an Liquidität. Im Gegenteil: Ein passives Auslaufenlassen fälliger Wertpapiere wäre gleichbedeutend mit dem Beginn des sogenannten Exit gewesen, einem ersten Abschied von quantitativen Lockerungsprogrammen. Der Erhalt des Status quo bedeutet in der Wahrnehmung der Akteure jedoch so viel wie „nichts Neues“. Und wenn der Euro dann auch noch plötzlich den höchsten Tagesverlust seit Beginn seiner Erholungstour hinlegt, gehen sofort die Warnlichter an. Die Folge: Risikoaversion.

Ohne dieses Umfeld hätte sich der DAX jedoch ebenso schwer mit einer Fortsetzung der Rallye getan. Denn wir hatten im vergangenen Bericht im Falle eines Ausbruchs aus der wochenlangen Konsolidierung an der Oberseite zusätzliche Nachfrage langfristiger Akteure angemahnt, ohne die der DAX es nicht würde schaffen können. Leider blieben derlei Käufe aus. Und so wird jetzt natürlich vor allem im Lager der Charttechniker die Meinung vertreten, dass diese Fehlentwicklung an der Oberseite („false break“) möglicherweise massiv fallende Kurse zur Folge haben könnte. Was per se nicht falsch ist, wenn da nicht der relativ hohe Pessimismus der institutionellen Akteure wäre (vgl. Sentiment), der sich mit Erreichen der hohen DAXStände in der Vorwoche noch einmal verstärkt hat. Gerade weil diese Akteure wieder einmal richtig gelegen haben, können wir an der Unterseite alsbald mit Nachfrage rechnen. Denn zum „richtig liegen“ gehört auch, Gewinne mitzunehmen. Um also eine richtige Fehlentwicklung an der Oberseite attestieren zu können, müsste der DAX schon unter 6.010/20 fallen – ein Niveau mit dessen Versagen nicht zwingend höhere Volatilität verbunden wäre. An der Oberseite zeigen sich kaum nennenswerte Widerstände – auch nicht in der Nähe der Jahreshochs.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf

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