Fleischproduktion: Wenn weniger mehr ist
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Wien (GodmodeTrader.de) - Der globale Fleischkonsum ist nicht nur für nachhaltige Investoren ein wichtiges Investmentthema: Die Entwicklung der Welternährung ist durch stetig wachsende Nachfrage nach Produkten aus Tierhaltung geprägt, wie die Erste Asset Management (Erste AM) in einer Medieninformation schreibt.
Die sogenannte Food Revolution – die Art und Weise wie wir uns ernähren – finde vor allem in Entwicklungsländern statt, die den größten Anteil am Bevölkerungswachstum trügen. Der Fleischkonsum steige nach Erhebungen der Welternährungsorganisation Food and Agriculture Organization (FAO) jährlich um fünf bis sechs Prozent, heißt es weiter.
„Laut FAO hat sich die weltweite Fleischproduktion seit 1965 von damals 84 Millionen Tonnen auf 335 Millionen fast vervierfacht. Der Verbrauch und die Produktion von Fleisch könnten bis 2050 um 120 Prozent steigen“, so die Erste AM.
Der großflächige Anbau von Futtermitteln verdränge Primärwälder, die als wichtiger CO2- Speicher dienten. Darüber hinaus sei der Einsatz von Kunstdünger sowohl CO2- als auch energieintensiv und belaste andere Ökosysteme wie Fließgewässer. 15 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen seien zudem direkt auf die Viehzucht zurückzuführen, heißt es weiter.
„Zusätzlich führt der starke Einsatz von Antibiotika in der industriellen Landwirtschaft zu einer steigenden Anzahl an resistenten Bakterien. Wer trotzdem gerne Fleisch isst, sollte sich deshalb für weniger und vor allem höherwertig produziertes Fleisch entscheiden“, sagt Walter Hatak, Head of Responsible Investments bei der Erste AM.
Es bestehe dringend Handlungsbedarf, die Folgeschäden durch exzessive Massentierhaltung einzudämmen. Investoren könnten einen erheblichen Teil beitragen, heißt es weiter. „Nachhaltige Investoren beginnen mit ihrer Analyse dort, wo traditionelle Investoren oft aufhören. Die ökonomische Beurteilung ist die Grundvoraussetzung, um einen Titel als investierbar zu klassifizieren. Zusätzlich muss das Unternehmen aber auch bei nachhaltigen Kriterien überzeugen“, betont Hatak.
Dadurch stellten sich im Segment der Fleischproduzenten die folgenden Fragen: Wie schneide das Unternehmen im Umgang mit seinen Mitarbeitern und der lokalen Bevölkerung ab? Diese Frage sei ausschlaggebend für die Überprüfung von ESG-Nachhaltigkeitskriterien (Environment, Social und Governance). Wie sehe es bei Viehzuchtunternehmen mit dem Tierwohl und der Entsorgung von verunreinigten Abwässern und Tierfäkalien aus? „Es geht bei der ESG-Analyse darum, Chancen und Risiken bei Unternehmen identifizieren zu können. Deswegen haben wir ein großes Team an erfahrenen ESG-Analysten, die Themen kritisch hinterfragen“, so Hatak.
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