Analyse
11:40 Uhr, 06.12.2022

FLATEXDEGIRO – Jetzt verlieren auch die Analysten das Vertrauen

Es läuft nicht gut für den Onlinebroker. Reihum stufen die Analysten seit dem gestrigen Tage die Aktie ab. Selbst die „bezahlten“ Häuser ziehen sich teilweise zurück und vergeben keine Kaufempfehlungen mehr. Das lässt tief blicken.

Erwähnte Instrumente

  • flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 6,656 € (XETRA)

Die bezahlten Analysten von Keefe, Bruyette & Woods senken ihr Kursziel beispielsweise von 15 EUR auf 8 EUR ab und stufen das Papier nur noch auf „Market Perform“. Es werde einige Quartale dauern bis Flatex wieder Anlegervertrauen wird zurückgewinnen können.

Auch andere Analysten werden bärisch

Zwar kauft CEO Niehage seit gestern wieder vermehrt Aktien des Onlinebrokers am Markt auf, doch das tat er auch schon früher. Er ist, was das Timing für den Aktienkauf angeht, nicht gerade als guter Markettimer bekannt. Anleger sollten daher die Insiderkäufe zum jetzigen Zeitpunkt nicht überbewerten.

Bereits gestern stufte die Exane BNP das Papier von Flatex auf Neutral herab. Der Analyst rechnet mit einem holprigen Weg zurück in die Erfolgsspur. Die höheren Mittelanforderungen schränkten Flatex zudem stärker ein was das Thema Übernahmen angeht. Auch Dividenden seien auf längere Zeit unrealistisch. Die Gewinnerwartungen an das Jahr 2023 senkte das Analysehaus um 19 Prozent.

Oddo BHF senkte das Rating ebenfalls auf Neutral. Der Analyst sieht keine positiven Kurstreiber mehr bei der Aktie, nachdem die Bafin im Haus sei und höhere Eigenmittel fordere.

Jefferies meldet sich erst heute zu Wort. Der Analyst bleibt sogar bei seiner Kaufempfehlung senkt das Kursziel auf 13 EUR ab. Die Kursreaktion stelle eine starke Überreaktion dar, heißt es. Ein KGV von 7,5 für das Jahr 2023 sei eine einzigartige Einstiegsgelegenheit. Die Prüfung der Bafin habe ergeben, dass Flatex zahlreiche Defizite aufweist und das Management habe betont, dass die Aufarbeitung und Neuaufstellung 18 bis 24 Monate brauchen werde. Die Analysten veranschlagen zusätzliche Kosten von 7 bis 10 Mio. EUR hierfür im kommenden Jahr.

Auch die Analysten von Warburg stoßen ins gleiche Horn und bleiben mit einem Kursziel von 19,80 EUR bullisch gestimmt. Trotz aller Risiken sei das Papier zu preiswert.

Fazit: Jefferies & Warburg halten derzeit noch ihre Hand über das Management von Flatex. Doch es wird deutlich, dass es einige Quartale brauchen wird bis Flatex wieder eine weiße Weste hat. Ob Anleger jetzt großflächig Mittel abziehen werden bleibt abzuwarten. Der Broker hat mit einem starken Vertrauensverlust zu kämpfen. Die Aktie erscheint optisch extrem billig, aber das Management wirkt nicht mehr vertrauenswürdig. Anleger bleiben aktuell besser an der Seitenlinie oder spekulieren nur mit sehr engem Stoppkursen in der Aktie!

flatexDEGIRO AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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