Fixed Income 2015 – Die Zukunft ist flexibel
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Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management sind geduldige Anleiheanleger 2014 belohnt worden: „Die globale Nullzinspolitik und die niedrige Volatilität drückten Liquidität in die Rentenmärkte, bei weiterhin rückläufigen Renditen bei Staatsanleihen sowie bei den meisten Risikoaktiva“, betont Nicholas Gartside International Chief Investment Officer Fixed Income bei J.P. Morgan Asset Management in London. Seiner Meinung nach bewahrheitet sich scheinbar die alte Regel „Don’t fight the Fed“ – ausgeweitet auch auf die Europäische Zentralbank, die Bank of England und die Bank of Japan, die alle außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen haben, um die globalen Märkte mit reichlich Liquidität zu versorgen. Gartside sieht derzeit nur wenige Anzeichen dafür, dass sich diese Dynamik in Kürze verschieben wird. „Aus unserer Sicht wird sich der Trend des langsamen, aber stetigen wirtschaftlichen Aufschwungs im Jahr 2015 fortsetzen, gepaart mit einem globalen BIP-Wachstum von durchschnittlich zwischen zwei und vier Prozent sowie einem weltweit moderaten Inflationsausblick zwischen null und zwei Prozent. Zentralbanken werden weiterhin die notwendige Liquidität bereitstellen, bis sie eine ausreichende wirtschaftliche Stärke und beziehungsweise oder erhöhte Inflation bei Löhnen oder Rohstoffen sehen, wobei die Balance dieses Übergangs insbesondere von der US-Notenbank genau beobachtet wird“, so der Experte.
Zinswende nach acht Jahren
Wie allgemein erwartet, sollte die Fed den Leitzins Ende 2015 erhöhen, was ein Test für die Rentenmärkte wird, weil Gewinnmitnahmen wahrscheinlicher werden. „Die Fed ist sich der potenziellen Gefahr bewusst, die die erste Zinserhöhung seit acht Jahren birgt und wird sorgfältig und maßvoll mit der Rückkehr zur Normalität fortfahren“, so Gartside. Aufgrund der enormen Menge an Liquidität, die die Zentralbanken ins System gepumpt haben, und die dadurch gewonnene Stabilität, sei ein Großteil der Verlustrisiken bislang entfernt worden – und viele Anleger haben die Investitionsmöglichkeiten, die dies innerhalb des Rentenmarktes geschaffen hat, genutzt. Bei den weiterhin auf Rekordtief verharrenden Zinsen und Renditen der Staatsanleihen seien US-Staatsanleihen hervorzuheben, die zurzeit bereits höhere Renditen als viele andere bieten, und einen Großteil der Zins- und Renditenormalisierung bereits eingepreist haben.
Angesichts der aktuell attraktiven Risikoaufschläge bevorzugt Gartside für die von ihm gemanagten Portfolios weiterhin Hochzinsanleihen. „Der Sektor sollte auch zukünftig von niedrigen Ausfallraten, fundamental starken sowie durchfinanzierten Unternehmen einerseits und Anlegern auf der Suche nach Erträgen andererseits profitieren.“ Auch bei Anleihen europäischer Banken, insbesondere dem so genannten „Tier 1“-Segment, sieht er Potenzial: „Während Bankaktien von möglichen höheren Eigenkapitalanforderungen belastet werden könnten, würde eine solche Maßnahme die Bonität europäischer Bankanleihen eher stärken und damit attraktiver machen.“ Allerdings gelte es hier sehr genau zu betrachten, welche Anleihe mit welchem Risiko behaftet ist – eine Aufgabe, die selbst bei Profis hohe Aufmerksamkeit und Know-how erfordert.
Flexible Anlagestrategien bevorzugt
Vor dem Hintergrund der Zinswende in den USA und ihrer Auswirkungen auf die globalen Anleihenmärkte und dem geringen Renditepolster, das viele Marktsegmente nach vielen Jahren der Niedrigzinspolitik haben, sind für Anleiheinvestoren neue Wege sinnvoll. Laut Gartside ist eine Möglichkeit, sich von einer Anleihenbenchmark loszusagen und sich auf flexible Anlagestrategien zu konzentrieren. Die Benchmark bindet den Investor üblicherweise in der Duration und beschränkt das Anlagesegment. Zudem belohnen Rentenindizes streng genommen gewisse Fehlentwicklungen: Wenn ein Land oder ein Unternehmen sich hoch verschuldet und viele Anleihen am Markt platziert, steigt automatisch seine Gewichtung innerhalb des Index – und das in einer Zeit, in der die Rückzahlungsfähigkeit tendenziell sinkt. Mit einem flexiblen, benchmarkunabhängigen Konzept dagegen investieren die Investoren in die Bereiche, die ihrer Ansicht nach Ertragspotenzial aufweisen – und zwar ohne Sektorvorgabe und unabhängig von der geografischen Region. „Ein solcher flexibler Ansatz bietet größere Diversifizierung und potenziell höhere Erträge sowie einen gewissen Schutz gegenüber Abwärtsbewegungen“, betont der Experte.
Sämtliche Ressourcen in die Entscheidungsfindung einbeziehen
Bei einem flexiblen Anlagekonzept sollte der Manager auf die Expertise spezialisierter Teams in den verschiedenen Bereichen der weltweiten Rentenmärkte zurückgreifen können: von Devisen- und Staatsanleihenmärkten über Unternehmensanleihenmärkte bis hin zu Hochzins- und Schwellenländermärkten. Die Aufgabe eines guten flexiblen Managers ist vergleichbar mit der eines Orchesterdirigenten: Er muss die Expertise all dieser Teams optimal koordinieren, um daraus ein flexibles Portfolio zu kreieren.
Benchmarkunabhängig den Marktentwicklungen vorweggreifen
Fixed-Income-Investoren können den Herausforderungen der Märkte im Jahr 2015 also durchaus begegnen: Flexible Strategien, wie sie etwa der JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Fund nutzt, arbeiten grundsätzlich mit einer kontinuierlichen Anpassung des Risikos. Der Investmentprozess des Fonds basiert sowohl auf qualitativem als auch auf quantitativem Input der globalen Anleihenexperten. Damit können die Fondsmanager durch ein aktives Management beispielsweise Zinsänderungsrisiken für Anleger minimieren. Da sie nicht an eine Benchmark gebunden sind, können sie das gesamte Spektrum der Sektoren nutzen und damit traditionelle Ansätze schlagen – bei tendenziell geringerer Anfälligkeit gegenüber steigenden Zinsen.
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