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12:54 Uhr, 10.01.2012

Fitch: Frankreich muss vorerst keine Abstufung befürchten

London (BoerseGo.de) - Erleichterung in Paris. Das hoch verschuldete Frankreich muss in diesem Jahr voraussichtlich keine Abstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Fitch befürchten. "Anhand aktueller wirtschaftlicher und steuerlicher Entwicklungen in Frankreich rechnen wir nicht mit einer Herabstufung in diesem Jahr", sagte der für die Länder-Ratings in Europa zuständige Fitch-Manager Edward Parker. Die kleinste der drei „großen“ Ratingagenturen hatte das Triple-A-Rating für Frankreich noch Mitte Dezember bestätigt, allerdings damals den Ausblick von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Nun hieß es, man werde den Ausblick für das Land erst 2013 neu bewerten. Allerdings nur, falls sich die Euro-Krise bis dahin nicht verschärfe.

Frankreich ist seit Monaten um die Bestnote für seine Kreditwürdigkeit besorgt. Die Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s haben bereits in mehreren Studien ihre Bedenken angemeldet. Anfang Dezember hatte etwa S&P Frankreich eine Herabstufung um zwei Stufen angedroht. Eine niedrigere Bonitätsnote bedeutet, dass sich ein Land in der Regel zu teureren Konditionen Geld zur Schuldenbedienung an den Kapitalmärkten beschaffen muss.

Fitch entscheidet über die Bonitätsbewertungen der Eurozone voraussichtlich bis Ende des Monats. Fitch-Analyst Parker sagte am Dienstag, dass die Ratings von den unter Beobachtung stehenden Euro-Ländern wie Italien und Spanien um ein oder zwei Stufen herabgestuft werden könnten. Die Agentur bewertet den Ausblick dieser Länder derzeit als negativ. Laut Fitch steht insbesondere Italien unter Beobachtung. "Die Zukunft des Euros wird an den Toren Roms entschieden", sagte Parker.

Aber auch Griechenland kann die Euro-Zone nach Ansicht des Rating-Spezialisten nach wie vor in eine schlimme Krise stürzen. Einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion hält Parker nach wie vor für eine mögliche Option. Die Top-Bonität Deutschlands ist aus Sicht seiner Agentur derzeit aber sicher. Auch Österreichs AAA-Rating sei aktuell nicht gefährdet, wenngleich von der unsicheren Situation in Ungarn Risiken ausgingen.

Ob stabile Länder wie Deutschland ihre Ratings auf Dauer behalten, hängt auch davon ab, in welchem Ausmaße sie Garantien für den Euro-Rettungsschirm EFSF abgeben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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